Sponsoring – Musiker und Sponsoren

Konzerte, Tourneen oder einfach nur Albumveröffentlichungen – über ein Sponsoring können auch Musiker ein paar extra Einnahmen verbuchen oder zumindest ihre Kosten senken. Heute werden wir über dieses Thema sprechen und dabei auch die Herangehensweise und den Umgang mit möglichen Sponsoren betrachten.

Sponsoring verstehen
Anders als bei zumeist willkürlich vergebenen öffentlichen Fördergeldern basiert Sponsoring auf Geben und Nehmen. In anderen Worten, ein Sponsor ist nicht jemand, der einfach aus Spaß an der Freude sein eigenes Geld ausgibt. Ein Sponsor erwartet einen Nutzen, was ihn im Grunde in die gleichen Schuhe steckt wie ein Werbekunde.

Was kannst Du Deinem Sponsor bieten?
Eine der ersten Fragen, die Du Dir und Deinem Sponsoren beantworten musst, ist, welchen Nutzen er aus einem Sponsoring ziehen kann und wie dieser Nutzen bewertet werden kann. Sponsoren erhalten gewöhnlich Publicity durch Platzierung von Logos oder Annoncen auf Plakaten, Flyern, in Programmheften, auf Websites, Werbetafeln oder sogar in CD Booklets. Bevor Du also einen möglichen Sponsoren kontaktierst, solltest Du eine Liste mit den verschiedenen Werbemöglichkeiten und deren Kosten zusammenstellen.

Den Wert der Sponsoringformen festlegen
Es bedarf keiner komplizierten Formeln, um den (Gegen)wert eines Sponsorings festzulegen. Schätze einfach ein, wie viel Geld ein Sponsor durch seine Platzierung einnehmen könnte: Wie viele Menschen sehen die Plakate und Flyer mit dem Logo des Sponsors? Wie viele Menschen kommen zum Konzert? Für wie viele davon ist das Angebot des Sponsors überhaupt interessant? Und wie viele kaufen möglicherweise etwas von ihm?

MusicBiz Madness Konferenz 2015 - Road To Success

Natürlich geht es dem Sponsoren auch um sein Image, weshalb er gerne gewisse Projekte unterstützt. Dennoch sollten die Preise für Werbung in einem realistischen Verhältnis zu den dadurch zu erwartenden Gewinnen stehen.

Die richtigen Sponsoren ansprechen
Als ich für die diesjährige MusicBiz Madness Konferenz mögliche Sponsoren kontaktiert habe, hatte ich tatsächlich eine Erfolgsrate von 20%. Aber nicht, weil ich so gut in der Kaltakquise bin (Sponsoren anrufen ist nur minimal schöner als das Ausfüllen der Steuererklärung), aber ich hatte die richtigen – besser: die passenden – Sponsoren ausgewählt. In diesem Fall waren das Firmen und Menschen, die etwas anbieten, das Musiker dringend brauchen oder haben wollen und die überdies groß genug sind, um entsprechende Budgets zur Verfügung zu haben.

In anderen Worten, je besser Sponsoren, ihre Angebote und die Zielgruppe (hier z.B. Konzertbesucher) zusammenpassen, umso interessanter wird ein Sponsoring. Wenn Du einem Sponsoren also sagen kannst „es kann sich für Sie lohnen, da unsere Fans ihre Produkte mögen“, hast Du den richtigen erwischt und dadurch einen Verhandlungsvorteil auf Deiner Seite.

Infomaterial
Kaum jemand trifft heute eine Entscheidung, ohne sich mit schriftlichem Informationsmaterial auseinander gesetzt zu haben. Natürlich dient dem Sponsoren die Frage nach Infomaterial auch dazu, Zeit zu gewinnen, um eine Entscheidung zu treffen. Ein nett aufgemachtes PDF mit einer Beschreibung des Projektes (Konzert, Tour, Album) und der Zielgruppe sowie die erwähnte Liste mit Möglichkeiten und Preisen gehört zum Standard. Hiermit hast Du noch einmal die Möglichkeit, Dich und Dein Projekt im besten Licht vorzustellen und die Vorteile eines Sponsorings hervorzuheben. Sende dieses PDF per eMail und bedanke Dich in selbiger für das nette Gespräch, das Interesse und die mitgebrachte Zeit.

Nachhaken
Es ist völlig in Ordnung und auch wichtig, nach angemessener Zeit nachzuhaken. Frage den interessierten Sponsoren, wie lange er braucht, um sich zu entscheiden, und wann Du ihn wieder kontaktieren kannst. Halte Dich bitte an die vereinbarte Zeitangabe. Ein verfrühtes Nachhaken wirkt aufdringlich.

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Keine Mühen scheuen
Greife Deinem Sponsoren unter die Arme, wenn er Fragen oder auch technische Probleme hat. Kann er sein Logo nicht im gewünschten Format oder in der passenden Größe schicken, nimm Dir die Zeit, es selbst zu richten. Fragt Dich ein möglicher Sponsor nach einer ganz individuellen Sponsoringlösung, dann gehe darauf ein, auch wenn sein Wunsch nicht offiziell auf Deiner Preisliste steht. Wenn ein Sponsor zuerst ein persönliches Kennenlernen wünscht, triff Dich mit ihm, auch wenn Du dafür zwei Stunden lang fahren musst – vorausgesetzt, das mögliche (!) Sponsoringgeld rechtfertigt den Aufwand.

Belege und Check
Hat der Sponsor einmal bezahlt und sein Logo prangt auf verschiedenen Drucksachen, schicke ihm ein paar Belegexemplare zu, auf Wunsch auch eine Kopie der Rechnung der Druckerei, um zu belegen, wie viele Exemplare hergestellt worden sind.

Sprich nach dem Projekt (z.B. nach dem Konzert oder der gesponserten Tour) noch einmal offen mit all Deinen Sponsoren und frage sie, wie sie die Zusammenarbeit mit Dir empfunden haben und ob sie die Wirkung des Sponsorings spüren können. Nimm nicht einfach nur das Geld, sondern baue eine Beziehung auf, die Dir bei künftigen Projekten helfen kann. Ein kleines (greifbares) Dankeschön im Nachhinein ist eine nette Geste.

 

Viel Erfolg !!!

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Über Julian Angel

Julian Angel ist chartnotierter Rockmusiker mit Hollywood Filmmusik Credits, Eventproduzent und Organisator der MusicBiz Madness Konferenz, Deutschlands erster Musikbusiness Konferenz für Musiker.
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