Das Dilemma mit dem eigenen Vertrieb

Derek Sivers hatte einst mit CD Baby eine geniale Idee: Er errichtete einen Onlineshop für ungesignte Bands und Musiker, die dort ihre CDs verkaufen konnten. Dabei bot CD Baby nicht nur eine sehr „tiefgreifende“ Suchfunktion, sondern kümmerte sich obendrein um die Bestellabwicklung sowie den Versand. Leute wie Du und ich konnten also bequem schlafen, touren oder verreisen – CD Baby bewachte das Geschäft. Der Bonus: wir hatten eine Präsenz in den USA, über 5.000 Plattenläden konnten zudem unsere CDs über CD Baby ordern.

Diese Zeiten sind leider vorbei, Derek Sivers hat sein „Baby“ schon vor vielen Jahren verkauft. Und vor einigen Wochen hat CD Baby das eigentliche Kerngeschäft „CDs“ eingestellt. Dabei ist der neue Besitzer ein CD Presswerk.

Alternativen bietet zum Beispiel Bandcamp. Eine vertraute Plattform, über die wir weiterhin Tonträger und Merchandise anbieten können. Die beiden Wermutstropfen sind dabei allerdings, dass wir uns selbst um die Abwicklung kümmern müssen und eben keinen Shop in Übersee haben, sondern weiterhin mit langen Lieferzeiten von zu Hause aus versenden.

Eine Lösungsmöglichkeit können Mailordershops sein, sowohl im Inland als auch weiter weg. Wichtig ist, dass diese Shops eine bestimmte Stilrichtung bedienen und somit von eingefleischten Fans aufgesucht und durchstöbert werden. Dieser hier zum Beispiel (oh weh, Special Price… ;-))

Je nach Geschäftsmodell rechnen die Shops wöchentlich, monatlich oder jährlich mit Dir ab. Mein Superinsidertipp: biete den Shops einen günstigeren Preis pro Stück an, wenn sie Dir die Ware gleich vorab abkaufen („Wholesale“). Das spart Dir lästige Überwachungsmaßnahmen – und in einigen Fällen den Schlägertrupp bei der Bezahlung.

Wie viel darfst Du verlangen? Lass uns umgekehrt rechnen. Die meisten Shops behalten für sich zwischen 4.00 und 5.00 Euro pro verkaufter Einheit, den Rest bekommst Du.

In wenigen Fällen erklären sich auch Fans in Übersee bereit, Produkte befreundeter Bands zu verkaufen, zu versenden und hinterher abzurechnen. Natürlich braucht es dazu viel Vertrauen, aber das benötigst Du bei der Zusammenarbeit mit einer Plattenfirma auch.

Oh, dazu ein traumhafter alter Artikel: Hollywood Accounting

 

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Über Julian Angel

Julian Angel ist chartnotierter Rockmusiker mit Hollywood Filmmusik Credits, Eventproduzent und Organisator der MusicBiz Madness Konferenz, Deutschlands erster Musikbusiness Konferenz für Musiker.
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