Mehr Gigs bekommen

Eine der essentiellen Fragen für Musiker und Bands ist die nach mehr Auftrittsmöglichkeiten. Je nach eigener Zielsetzung (mehr Geld, mehr Bekanntheit, mehr Übung, mehr Referenzen für die Bewerbung bei Labels) bieten sich verschiedene Wege an, öfter aufzutreten:

Wochentage
Die wirklich interessanten Gigs sind natürlich die Shows an Freitagen und Samstagen, wenn das Publikum in Feierlaune die Häuser verlässt. Doch auch die “schlecht bezahlten” Gigs unter der Woche machen Sinn. Gerade dann, wenn sich Veranstalter und Band noch nicht kennen, kann eine Band unter der Woche ihr können unter Beweis stellen, um sowohl Veranstalter als auch Publikum zu überzeugen, um den nächsten freien Wochenendtermin zu ergattern. Außerdem sind Gigs an Wochentagen einfacher zu bekommen. Der Veranstalter wird sicherlich angenehm überrascht sein, wenn Ihr Euch direkt nach einem Termin unter der Woche erkundigt.

Themen
Das Publikum kommt nicht immer nur, um speziell eine neue Band zu sehen (dennoch schön, wenn dem so ist). Sehr häufig ist es die Veranstaltung an sich, die Publikum zieht: Beach Party, 30+ Party oder die Kirchweih mit schlechter Coverband (jaja, hier ist das so). Vielleicht könnt Ihr dem Veranstalter ein Veranstaltungsthema vorschlagen, zu dem Eure Musik passt: Italienischer Abend mit Pasta und Pizza und Euren italienischen Songs. Amerikanische Nacht mit Barbecue, Linedancern und Countrymusic. Wenn Ihr obendrein bei der Organisation mithelfen könnt, solltet Ihr schnell einen Stein im Brett haben. Die Kehrseite ist natürlich jene, dass dies vielen Veranstaltungen zu viel “Hintern hochkriegen” auf einmal ist.

Persönliche Demoübergabe
Bei der vielen Anzahl an Bewerbungen kann es eine (neue) Beziehung durchaus festigen, wenn Ihr persönlich im Club vorbeischaut, um Euer Demo- und Infomaterial zu überreichen. Kündigt Euch aber vorher an, um zu sehen, ob der Veranstaler bzw. sein Booker auch wirklich Zeit hat – oder ob diese Methode gar unerwünscht ist, was sehr schade wäre.

Bandaustausch
Tut Euch mit anderen Bands zusammen, um gemeinsame Gigs zu spielen: einmal in Eurer Region und einmal in der Region der anderen Band. So lassen sich neue Gebiete erschließen und dabei neue Fans gewinnen. Und belasst es nicht bei nur einem Mal, sondern wiederholt das Ganze regelmäßig.

Events
Für richtig große Firmengalas werden natürlich zu 99% Bands mit Coverprogramm gebucht. Doch auch kleinere Geschäfte organisieren Eröffnungen, Jubiläumsfeiern oder Tage der offenen Tür. Bietet Euch dort an, vor allem, wenn Eure Musik zum jeweiligen Laden passt: straighter Rock für einen Biker Store, cooler Surf-Sound für einen Surferladen, wieder die Countryband im Western Fashion Shop oder auch der unbeachtete DJ in den hippen Abteilungen von Modehäusern.

Networking
Da ist er wieder, der Modeanglizismus: Knüpft Kontakte zu Musikern, Bands, Veranstaltern, Managern und – methodenübergreifend – Radio- und Medienleuten, denn auch die werden öfter in das Bandbooking einbezogen als man denken mag (“Kennst Du eine Band?”). Seid für zufällige Begegnungen gerüstet: Habt Visitenkarten und Demo CDs dabei.
Das sind natürlich nur einige wenige Anregungen. Vielleicht wollt Ihr in den Kommentaren Eure eigenen Ideen und Erfahrungen teilen. Je mehr Ihr schreibt, umso mehr könnt Ihr alle profitieren.

Über Julian Angel

Julian Angel ist chartnotierter Rockmusiker mit Hollywood Filmmusik Credits, Eventproduzent und Organisator der MusicBiz Madness Konferenz, Deutschlands erster Musikbusiness Konferenz für Musiker.
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