Kontakte sind das A und O, nicht nur im Musikbusiness. Je mehr Menschen wir kennen, umso größer die Chance, an einen Gig, einen Auftrag oder eine Platzierung zu kommen. Mag das Aufbauen der Kontakte (und das Aussortieren der Sprücheklopfer) schon schwierig sein, stehen wir vor der nächsten Herausforderung: was jetzt?
Wir haben ja nicht ständig etwas tolles zu berichten, also brauchen wir regelmäßig ein paar veritable Vorwände, uns bei unseren Kontakten zu melden – und obendrein einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Wir stehen also vor der Gratwanderung, uns ins Gedächtnis unserer Kontakte zu rufen, ohne dabei als „der meldet sich doch nur, wenn er Geld braucht“ abgestempelt zu werden.
Was brauchst Du?
Songwriter Aaron Davison rät anderen Musikern, es ihm gleich zu tun und mindestens alle drei Monate bei seinen Verlegerkontakten nachzufragen, ob derzeit eine bestimmte Musikrichtung oder ein bestimmter Text gesucht wird. Nicht nur erhält er so oft aktuelle Informationen, er „brandet“ sich nebenher und baut langsam eine persönliche Beziehung zu seiner Kontaktperson auf.
Auch im Livesektor bietet sich diese Vorgehensweise an. Selbst wenn ein Clubbetreiber Bands maximal ein oder zweimal im Jahr bei sich spielen lässt, können wir gelegentlich nachfragen, wie die Dinge laufen und welche Themen (Stile) aktuell am meisten Besucher anlocken – ohne dabei gleich den Telefonverkäufer zu spielen. Erst wenn eine Sache interessant klingt, können wir einhaken, dass unser Nebenprojekt eine ideale Besetzung dafür wäre.
Gegenseitige Hilfestellung
Oft wird uns geraten, bei Konzerten der unverzichtbare Macher zu sein, der das Pult bedienen, den Monitor reparieren und mit Kabeln aushelfen kann. Ähnliches können wir auch von zu Hause aus tun, indem wir unseren Kontakten in bestimmten Situationen weiterhelfen können: mit Know-How und Ideen oder durch das Bekanntmachen mit weiteren Kontakten. Wichtig ist dabei der Einstieg, der so einfach sein kann wie ein „ich kenne mich gut mit (…..) aus, wenn Du einmal etwas wissen willst, ruf mich an“.
Das Weiterhelfen mit Medien- und Vertriebskontakten war für mich immer ein guter Türöffner gewesen. Ein Kontakt zu einem Verleger in hat sich entscheidend gefestigt, nachdem sich dessen Wunsch nach ein paar klanglichen Veränderungen zu einer langen Fachsimpelei über Musikproduktion und Effekte entwickelt hatte. Wann immer ich etwas interessantes neues entdecke, lasse ich es ihn wissen.
Unwissenheit ist nicht gleich ein Indiz für mangelnde Professionalität. Es ist durchaus legitim, Geschäftspartner zu bestimmten Dingen zu befragen. Zum Beispiel, wenn es sich um Gesetzmäßigkeiten in anderen Ländern oder gemeinsame Probleme handelt („meine Tantiemen vom Song XY sind so mickrig, deine auch? Warum…?“).
Besuche und Treffen
Haben wir vor, ein besonderes Branchenevent zu besuchen, können wir uns gerne im Vorfeld bei bestimmten Geschäftspartnern um ihre Teilnahme erkundigen und uns gegebenenfalls verabreden. Und wenn wir einmal in der Nähe eines Kontaktes etwas zu erledigen haben, ein Konzert besuchen oder einfach nur shoppen gehen, können wir dabei ebenfalls ein kurzes Treffen vereinbaren. Selbst wenn es nicht dazu kommt, haben wir an den Kontakt gedacht und ein paar Worte ausgetauscht.
Glückwunsch und Mitgefühl
Große Konzerte, Charteinstieg, tolles Interview, oder im Gegenteil Tiefschläge und Probleme – unsere Kontakte liefern uns immer wieder Anlässe, ihnen unser Mitgefühl auszudrücken. Natürlich sollte es ehrlich gemeint sein und nicht nur aus vorgefertigten Floskeln bestehen. Aber wenn wir ihnen etwas sagen wollen, sollten wir es doch tun. Postkarten und Briefe wirken stärker als eMails oder beiläufige Bekundungen.
Einfacher Small Talk
Ein simples „Wie geht es Dir?“ ist zwar nicht sehr einfallsreich, aber durchaus eine nette Geste. Gut, wenn wir uns an bereits Gesprochenes erinnern. Die Frage nach Kindern oder Hund, deren Namen wir uns obendrein merken konnten, gleicht nahezu einem Homerun.
Hier können wir auch die sozialen Medien sinnbringend nutzen. Ergänzend (oder wenn uns wirklich nichts anderes mehr einfällt) können wir kommentieren, loben, verteidigen und anderweitig Stellung nehmen.
Es gibt also durchaus einige Wege, Kontakte auch außerhalb eindeutiger Geschäfte und Zusammenarbeiten zu pflegen. Und gerade das ist sehr wichtig, um sozusagen auf dem „Schirm“ des anderen zu bleiben.
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