Qualität kommunizieren – Die Perle im Müllhaufen

Das Musikangebot ist heute so groß wie nie. Doch nicht alles ist gut. Musikfans stehen mehr denn je vor der Herausforderung, sich durch den sprichwörtlichen Müll zu wühlen, um gute neue Musik zu finden. Da man sich heute mit wenig bis gar keinem Geld und ohne Qualitätsfilter in den sozialen Netzwerken präsentieren kann, müssen sich die ernsthaft guten Musiker redlich bemühen, dem geneigten Fan sofort als solche aufzufallen. Was können wir also tun, um auf den ersten kurzen Blick klarzumachen, dass wir ernsthafte Musiker sind und nicht nur ein paar Chaoten, die schnell mal ihren Krach hochgeladen haben und sich dabei eine Band nennen?

Der erste Eindruck zählt
Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist kurz, viele aufgerufene Websites werden innerhalb weniger Sekunden wieder verlassen. Hier müssen wir also ganz schnell ein oder mehrere unmissverständliche Signale aussenden, um den Fan von uns zu überzeugen.

Visueller Eindruck
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Lasst uns also ein gutes Bild bereitstellen. Ein Bild, egal ob Grafik oder Bandfoto, das gleich mehrere Dinge auf einmal repräsentiert: Die Stilrichtung, ein Konzept, einen gewissen Aufwand und damit verbunden viel Ernsthaftigkeit.

Ein gutes und durchdachtes Bild, zu dessen Erstellung noch ein erkennbarer Aufwand betrieben wurde, lässt zweifellos auf größere Ernsthaftigkeit schließen als ein ideenloses Foto. Jeder kann sich nach der Schule oder nach der Arbeit schnell mal vor der Burgmauer knipsen lassen. Wurde das Bild aber an einer besonderen Location aufgenommen, kamen dabei außergewöhnliche Requisiten zum Einsatz und wurde das ganze noch gut ausgeleuchtet, eventuell mit Nebel oder Laserprojektionen verfeinert, suggeriert das Bild einen gewissen Aufwand. Aufwand, der womöglich mit Kosten und viel Recherche verbunden war. Aufwand, den nur jemand betreibt, der sich etwas davon verspricht und an sich glaubt.

Der Stil – echt oder fake?
Bei der Darstellung der Stilrichtung dürfen gerne Klischees bedient werden. Denken wir dabei an Hip Hop Outfits, Heavy Metal Nieten, Cowboyhüte, den Hot Rod, um den herum eine Rockabilly Band posiert. Denken wir aber auch an jene stilistischen Feinheiten, die nur von echten Insidern erkannt werden. Können wir diese Feinheiten sichtbar machen, spürt der Fan, dass hier authentische Leute am Werk sind und nicht etwa ein Volksmusiker, der sich kurzerhand im Rockbereich versucht?

Vorsicht bei „wir haben keinen festen Stil“. Es gibt einen Unterschied zwischen keinen Stil haben und stilistisch frei sein. Auch das lässt sich kommunizieren, zum Beispiel durch die bewusste Hervorhebung der unterschiedlichen Charaktere innerhalb der Band.

Nomen est Omen
Auch der Bandname sollte keine Zweifel offen lassen, worum es geht. Ausgenommen natürlich jene Namen, die derart daneben sind, dass sie schon alleine dadurch wieder auffallen – doch das gelingt tatsächlich nur sehr wenigen. Echte Fans (Kenner der Szene) können nämlich auch anhand des Bandnamens die Spreu vom Weizen trennen. So klingt beispielsweise „Texas Twang“ wesentlich authentischer als „Countrystars“, weil nur ein Insider weiß, was „Twang“ überhaupt bedeutet. Richtig? (Grüße dabei an Danny June Smith, die mit ihrem Namen keine Zweifel offen lässt).

Was steckt noch dahinter
Haben Bandname und -foto den Besucher unserer Facebook Page erst einmal dazu bewegt, uns eine weitere Chance zu geben, geht die Überzeugungsarbeit weiter. Was haben wir vorzuweisen, das die Möchtegerne nicht haben? Eine eigene Website speziell für unsere Musik und dieses Projekt ist ein Anfang. Mit Konzertdaten und dem Vorhandensein einer eigenen CD – oder gar Vinylscheibe – geht es weiter. Egal, wie man zu physischen Tonträgern stehen mag, suggerieren sie wieder jene Ernsthaftigkeit, die von Nöten ist, wenn wir Geld (für die Pressung) in unsere Karriere pumpen.

Diese kleinen Hinweise passen z.B. bei Facebook in den Infotext oder sogar noch direkt in das große Header-Foto („new CD out now“). All das nimmt der Besucher innerhalb weniger Sekunden wahr, noch bevor er überhaupt einen Musikplayer anklickt, um unsere Musik anzutesten. Und wenn es dann endlich soweit kommt, müssen wir ihn natürlich ordentlich rocken !!!

Nonverbale Kommunikation
Im Grunde ist es wie bei der Partnersuche. Auch hier betrachten wir zunächst unser Gegenüber und fragen uns anhand der Optik und des Stils, ob er/sie der/die richtige für uns sein könnte (und manch einer vermag sogar eine echte Rolex von einer falschen zu unterscheiden). Erst dann unternehmen wir weitere Schritte. Also lasst uns bereits punkten, wenn wir durch die Türe kommen…

Sicherlich ein gewagtes und zudem noch trockenes Thema, aber wir sollten uns wirklich ernsthafte Gedanken machen, wie wir einem interessierten Musikfreund auf den ersten Blick klarmachen können: „Das ist es!“.

Habt Ihr weitere Ideen, wie man Qualität unmissverständlich auf den ersten Blick darstellen kann?

– Julian Angel

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Über Julian Angel

Julian Angel ist chartnotierter Rockmusiker mit Hollywood Filmmusik Credits, Eventproduzent und Organisator der MusicBiz Madness Konferenz, Deutschlands erster Musikbusiness Konferenz für Musiker.
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