Warum Verlosungen kontraproduktiv sind

Gerne werden Musiker und Bands von Medien gebeten, doch ein paar Tickets oder CDs für eine Verlosung zur Verfügung zu stellen. Warum dies kontraproduktiv ist und wie wir es besser machen können, erfährst Du in diesem – wie gewohnt ketzerischen – Artikel.

Ja, wenn eine lokale Zeitung oder ein Musikblog eine Verlosung durchführen, wirkt das für eine Band vorerst einmal cool und verlockend: ihr wird eine gewisse Relevanz zuteil, obendrauf gibt es durch den Hinweis auf die Verlosung kostenlose Werbefläche. Alles gut – oder nicht?

Bleiben wir hier der Einfachheit halber zunächst einmal bei Ticketverlosungen. Die Band spielt einen Auftritt, die Zeitung weist darauf hin und verlost überdies noch 2×2 Tickets.

Das Problem ist einfach erklärt: Fans, die an der Verlosung teilnehmen, kaufen sich erst einmal kein Ticket, sondern warten ab, ob sie denn gewonnen haben.

Das nächste Problem: Die Zeitungen, Blogs und Sender, die die Verlosung durchführen, informieren zwar die Gewinner, nicht aber diejenigen, die leer ausgegangen sind. Bis dahin vergeht Zeit, das Konzert, die Tickets und die Verlosung geraten in Vergessenheit, manchen Fans kommt bis dahin etwas anderes dazwischen.

Nützlich wäre, wenn die „Verlierer“ eine Nachricht bekämen:

Leider hast Du keine Tickets gewonnen, aber hier ist ein Link zum Shop, wo Du Dir noch Tickets sichern kannst“. Gerne mit ein paar Prozent Rabatt als Trost.

Doch dieser Hinweis bleibt in 99,9% aller Fälle aus!

Genauso verhält es sich mit Verlosungen von CDs und Vinylscheiben: Wer teilnimmt, wartet mit dem Kauf und vergisst in den meisten Fällen schon nach wenigen Tagen, dass da ja eine coole CD war, die es zu besitzen lohnt.

Wie können wir es aber besser machen?

Manche Medienvertreter werden sicherlich enttäuscht sein, wenn wir ihnen die Gratisexemplare zum Verlosen verweigern, aber der einzig effiziente Weg ist hier der eigene: wenn wir es selbst machen.

Mittel zum Zweck ist hier der eigene Newsletter, der immer noch als das Marketinginstrument Nummer Eins gilt. Über ihn können wir eine Verlosung starten. Und zwar – und das ist wichtig – noch bevor Tickets, CDs oder Vinyl offiziell erhältlich sind.

Da der Newsletter in aller Regel spätestens zwei Tage nach Erhalt von den Fans entweder gelesen oder gelöscht wird, können wir den „Einsendeschluss“ sehr kurz anlegen, zum Beispiel schon drei Tage nach Versand des Newsletters. Danach losen wir die Gewinner aus und benachrichtigen sie. Der Vorteil liegt auf der Hand: die Zeitspanne zum Vergessen ist deutlich kürzer.

Spätestens im nächsten Newsletter (maximal eine Woche später) informieren wir dann:

Die Gewinner wurden gezogen und benachrichtigt. Falls Du nicht zu den Gewinnern zählst, kannst Du Dein Ticket / Deine CD / Schallplatte dennoch mit 20% Rabatt erwerben – klicke hier.

Genau dadurch vermeiden wir das Vergessen bei den Fans und haben zusätzlich einen legitimen Anlass, sie erneut zu einem Kauf zu bewegen.

Bei der Verlosung von Tonträgern oder Merchandise können wir das Ganze noch mit länger angelegtem Vorlauf anpreisen und damit den Werbeeffekt erhöhen.

Viel Spaß dabei, „Nein!“ zu den Medien zu sagen… ;-)

 

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Über Julian Angel

Julian Angel ist chartnotierter Rockmusiker mit Hollywood Filmmusik Credits, Eventproduzent und Organisator der MusicBiz Madness Konferenz, Deutschlands erster Musikbusiness Konferenz für Musiker.
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