…und was sie auch für Musiker bedeuten. Die Recording Industry Association of America (RIAA) veröffentlichte vor wenigen Tagen die Zahlen für die Musikindustrie aus dem Jahr 2016. Ja gut, das ist Amerika und noch dazu die große Industrie, doch auf Grund deren starker Positionen wollen wir diesen Zahlen einmal so etwas wie Allgemeingültigkeit geben.
Interessant dürften dabei vor allem auch die Erkenntnisse sein, die nicht nur den großen Labels, sondern auch selbstvermarktenden Musikern zumindest einen groben Hinweis darauf geben, wohin die Reise geht und wie man seinen Koffer dafür packt.
Größter Umsatz seit acht Jahren
Mit 7,7 Milliarden US Dollar Umsatz war 2016 für die Musikindustrie das stärkste Jahr seit acht Jahren, auch wenn das nur gut der Hälfte dessen entspricht, was Ende der 90er Jahre umgesetzt wurde, bevor, ja bevor das Internet kam und mit ihm die Musikpiraterie, welche die Umsätze in den Keller rutschen ließ. Dennoch machen diese neuen Zahlen Hoffnung. Dass sich der Übergang von Winter zu Frühling allerdings sehr zäh hinziehen kann, belegt ein kurzer Blick aus dem Fenster.
CDs und Downloads mit Einbußen
Über die Jahre haben allerdings CDs mit 21% und Downloads sogar mit einem Prozent mehr, also 22%, eingebüßt – also die höchste Errungenschaft der physischen Tonträger sowie der Pionier des digitalen Musikkonsums.
Vinyl und Streaming als Retter
Und dennoch kommt die amerikanische Musikindustrie auf ihr Achtjahreshoch, dank zweier Kandidaten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Vinyl nimmt inzwischen 26% des physischen Marktes für sich ein, ein Wert wie es ihn 1985 schon einmal gegeben hat, während Streaming weiterhin nach oben steigt. Man könnte schlussfolgern, dass sich die Musikindustrie dank zweier Konsumententypen in zwei verschiedene Richtungen entwickelt: Einerseits zum schnelllebigen Konsum, auf der anderen hin zum Sammlerobjekt. Letzteres, gerne von Musikliebhabern gekauft, dürfte damit durchaus auch eine Option für Selbstvermarkter sein, deren Publikum sich weniger am Mainstream orientiert.
Quo vadis, Musikindustrie?
Es wird sich zeigen, wohin die Reise gehen wird. 2016 war, wenn man diese Zahlen betrachtet, ein signifikantes Jahr für die Musikindustrie. Ob sich die abgezeichneten Tendenzen künftig verstärken werden, oder ob 2016 quasi ein One-Hit-Wonder war, werden wir in den nächsten zwei oder drei Jahren etwas treffsicherer beurteilen können. Bis dorthin bleibt es interessant, vor allem, wenn man sich die gewonnenen Erkenntnisse zu Nutze machen will.
Dass es im Untergrund, wo sich Selbstvermarkter und Musikliebhaber begegnen, durchaus gänzlich anders aussehen kann, sollte dennoch jeder auf dem Schirm haben. Doch Zahlen mag hier, wohl mangels Relevanz, leider niemand erheben. Bleibt nur, vom Platinstar bis zum lokalen Außenseiter alle genau zu beobachten und sich seinen eigenen Reim zu machen.
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