Musik für Film, TV und Werbung – Teil 2

Nachdem wir im ersten Teil über Musikarten, Themen und Produktionsstandards gesprochen haben, befassen wir uns heute damit, wie die eigene Musik ihren Weg in Film-, Fernseh- und Werbeproduktionen findet. Ihr könnt die ganze Sache sowohl selbst in die Hand nehmen, Euch aber auch einiger Vermittler bedienen.

Wer braucht Musik?
Menschen oder Firmen, die Bedarf an Musik im Hintergrund von bewegten Bildern haben, sind vielfältig: Es kann ein freischaffender Filmproduzent sein, der gelegentlich Aufträge für Industriefilme, Werbe- und Onlinespots bekommt, gerne auch Reportagen für Fernsehsender produziert. Auch (kleinere) Fernsehsender und lokale Radiostationen produzieren Berichte und Spots – allerdings haben die meisten ihren hauseigenen Produzenten sowie unzählige ‚vor-geklärte’ CDs mit GEMA-freier Musik.

In etwas größerem Stil geht es dann bei Werbeagenturen, Fernsehsendern und Filmproduktionsfirmen zu. Diese beschäftigen ab einer gewissen Größe Menschen, sogenannte Music Supervisors, die sich einzig damit beschäftigen, für die jeweiligen Produktionen passende Musikstücke zu finden und diese zu ‚klären’, das heißt, mit den Rechteinhabern Lizenzgebühren für deren Nutzung auszuhandeln.

Kontaktaufnahme
Jene Music Supervisors sind Eure Ansprechpartner. Bei kleineren Produktionsfirmen oder lokalen Fernsehsendern wird diese Aufgabe oft als ‚Nebenbeschäftigung’ von anderen in die Produktion involvierten Mitarbeitern übernommen, bei freischaffenden Filmemachern werden sämtliche Bereiche von einer Person abgedeckt.

Eine Kontaktaufnahme per Telefon ist natürlich der persönlichste Weg, allerdings geht Ihr das Risiko ein, Euren Ansprechpartner mitten in einer Produktion und damit auf dem falschen Fuß zu erwischen. Demnach ist eine eMail keine schlechte Alternative.

Stellt Euch wie immer kurz und prägnant vor: wie Ihr heißt, was Ihr könnt, was Ihr wollt. Erkundigt Euch, ob derzeit Projekte anstehen, in denen Eure Musik Verwendung finden könnte. Schickt per eMail einen Link zu sämtlichen Hörproben (gestreamt, einzelne Downloads kommen nicht gut an) und bietet an, eine Daten DVD mit fertig gemasterten WAV Files aller Songs zu schicken.

Nachhaken ist wichtig, allerdings solltet Ihr Eurer Kontaktperson gut 14 Tage Zeit geben, sich zu melden.

Viele Music Supervisor arbeiten jedoch lieber mit ein paar wenigen Musiklieferanten zusammen. Dies erspart ihnen viel Verwaltungsarbeit, außerdem arbeiten solche Musiklieferanten bereits im Vorfeld als Filter. Man nennt sie entweder ganz einfach Musikverlage oder…

Music Libraries
Music Libraries sind im Grunde Musikverlage, die sich auf die Platzierung in Filmproduktionen jeglicher Art spezialisieren. Stellt sie Euch ähnlich vor wie das, was Fotolia für Bilder ist. Manche solcher Libraries bieten pure vollautomatisierte Massenabfertigung, die besseren unter ihnen beraten ihre Kunden aber auch persönlich.

Was alle Libraries gemeinsam haben ist die Möglichkeit für den Kunden, ganz gezielt nach Stilistiken, Stimmungen und vorgeschlagenen Verwendungsarten zu suchen und die Musik probehalber anzuhören.

Die meisten aller Music Libraries arbeiten auf nicht-exklusiver Basis, so dass Ihr weiterhin die Kontrolle über Eure Musik behalten könnt. Dazu aber im dritten Teil noch viel mehr.

Kleinere (und persönlichere Libraries) suchen sich die Künstler aus, mit denen sie zusammenarbeiten wollen. Ihre Kunden wissen den entsprechend hohen Qualitätsstandard sowie das Know-How der Betreiber zu schätzen. Ein Beispiel für solch eine Library ist die Film And TV Music Library aus Los Angeles.

Bei den größtenteils vollautomatisierten Music Libraries kann nahezu jeder seine Musik hochladen, nach Belieben taggen (Stil, Stimmung etc.) und abwarten. Pump Audio (gehört zu Getty Images) oder YookaMusic sind zwei Beispiele.

Ein Zwischending stellen Music Dealers aus Chicago dar, die einen Upload in Eigenregie ermöglichen, die Musik aber dennoch aktiv bei ihren Stammkunden anbieten und persönlichen Kontakt zu den Musikern halten.

Der eigene Shop
Natürlich könnt – und solltet – Ihr Eure Musik auch über Eure eigene Website (ggf. eine gesonderte Website) für Filmproduktionen anbieten. Dies bringt natürlich einen gewissen programmiertechnischen Aufwand mit sich, es gibt aber mit Licensequote zum Beispiel ein spezielles ‚Such- und Shopsystem’, über welches Ihr Eure Musik sogar vollautomatisiert anbieten und Lizenzen verkaufen könnt. Die Kosten sind ab $ 50.00 pro Jahr sehr musikerfreundlich.

Geduld
Nichts geschieht über Nacht, und nicht jeder Song wird platziert. Es kann durchaus über ein oder zwei Jahre lang dauern, bis Ihr Euren ersten Song platziert. Egal ob bei freischaffenden Filmproduzenten oder mit Hilfe von Libraries – nicht jeder hat sofort Verwendung für Eure Musik. Doch eines Tages wird Eure Musik für ein Projekt passen.

Besonders bei der direkten Zusammenarbeit mit Freischaffenden oder kleinen Firmen zahlt sich hier ein am-Ball-bleiben aus, um bei Euren Kunden in guter Erinnerung zu bleiben, so dass diese gleich an Euch denken, wenn ein bestimmter Musikstil gefragt ist.

…und da es hin und wieder Auftraggeber gibt, die für ihren Film oder ihren Werbespot ihr ganz eigenes exklusives Musikstück haben wollen, dürft Ihr gerne darauf hinweisen, dass Ihr auch Auftragsproduktionen macht (und schnell liefern könnt!).

 

So viel für dieses Mal. Im dritten Teil erfahrt Ihr dann, wie die Deals mit den Nutzern sowie den Music Libraries aussehen und was unterm Strich bei der ganzen Sache verdient werden kann.

 

Viel Erfolg

Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter music licensing, musik marketing, musik promotion, musikproduktion, musikvertrieb, online, songwriting | Verschlagwortet mit , , , , , , | 4 Kommentare

Musik für Film, TV und Werbung – Teil 1

Wie bringt Ihr Eure Musik in Film- und Fernsehproduktionen sowie in Werbespots und Industriefilmen unter? Und was bekommt Ihr dafür? In dieser kleinen Serie werden wir über Musikarten, Produktionsstandards, Verleger und Libraries sowie über Sync-Lizenzen und Tantiemen sprechen. Heute beginnen wir mit der Grundlage, der Musik.

Songs
Richtige Songs, also gesungene Lieder, finden ihre Verwendung einerseits im Hintergrund einer Szenerie wie zum Beispiel in einer Disco, einem Auto mit laufendem Radio oder in einer Bar mit Jukebox. Die andere, wesentlich prominentere Einsatzmöglichkeit ist zum Hervorheben einer Stimmung durch den Inhalt des Songtextes. Hier spielt der Song dann im Vordergrund, während im Film wenig bis gar nicht gesprochen wird.

Bei großen Produktionen bedient man sich sowohl in Film und Fernsehen als auch in der Werbung gerne bekannter Titel. Dennoch haben unabhängige Musiker eine Chance, zum Zug zu kommen: Oftmals verlangen die Labels hohe Sync-Fees (dazu später mehr), um die Verwendung eines bekannten Songs zu gestatten. Aus diesem Grund suchen die Musicsupervisors – jene Damen und Herren, welche die Songauswahl treffen und die entsprechenden Rechte klären – häufig bei unbekannten Musikern nach alternativen, ähnlichen Titeln, die dem Original in Stil, Stimmung und Botschaft möglichst nahe kommen.

Instrumentals
Instrumentalstücke eignen sich besonders zur Untermalung und Hervorhebung bestimmter Szenen, wobei es hier nicht gar so sehr auf den ‚Song’ ankommt, sondern vielmehr auf die Stimmung, die er erzeugt: Action, Fashion, Stadtleben, Romantik, Spaß und so weiter. Der Bekanntheitsgrad solcher Instrumentals ist dabei unerheblich, wodurch wiederum unbekannte Musiker eine gute Chance bekommen, berücksichtigt zu werden.

In der Regel genügen hier oft reine ‚Tracks’ wie zum Beispiel Gitarrenriffs, Harmonieflächen oder Beats und Grooves. Eine richtige Leadstimme ist nicht zwingend notwendig. Da es sich hier anbietet, eine Art musikalische Resteverwertung zu betreiben, wird diese Musik gerne auch abfällig ‚Production Music’ genannt.

Themen und Chancen
Bei gesungenen Songs liegen natürlich Liebes- und Beziehungsthemen ganz vorne., während sich bei Instrumentalstücken kaum Trends erkennen lassen. Aus eigener Erfahrung wie auch aus jener einiger Kollegen kann es sinnvoll sein, sich auf eine bestimmte Richtung zu spezialisieren und diese mit viel Authentizität abzudecken. Denn gerade daran mangelt es vielen Massenproduzenten, die von allem etwas anbieten, keines davon aber so richtig genial beherrschen. Zwar werden Nischenstilistiken seltener gefragt als gängige Pop-Themen, doch wenn einmal Bedarf an Industrial Metal, Shoegaze oder Klezmer besteht, ist es gut, nahezu der einzige Anbieter zu sein.

Soundqualität
Zur Freude vieler Musiker wird bei Film-, TV- und Werbesongs keine derart hohe Soundqualität erwartet wie sie von den Major Labels produziert wird. Natürlich muss die Produktion sauber und ausgewogen sein, sollte nicht brummen, dröhnen oder klirren, sie darf aber ruhig etwas dünner klingen als das, was täglich im Radio läuft

Da die meisten Fernsehzuschauer über ihre kleinen eingebauten Lautsprecher mithören, die in der Regel einen ziemlich mittigen Klang haben, kann die Musik gerne etwas weniger brillant produziert sein. Es kommt dann vor allem Sprechern zu Gute, wenn der Bereich von eins bis fünf kHz nicht allzu präsent ist. Gerade im Hinblick auf Sprecher oder Schauspieldialoge legen viele Musikproduzenten die einzelnen Instrumente gerne auch etwas weiter außen im Stereobild an, hier kann eine Hi-Hat dann schon einmal auf 9.00 Uhr zu hören sein.

In anderen Worten: Keep this frequency clear!

…die Quantität
Bei vielen Musikern macht es die Masse aus. Manche Songs oder Tracks werden öfter lizenziert, andere dafür gar nicht. Es ist nie zu früh, seine Musik zur Verwendung in ‚bewegten Bildern’ anzubieten, auf Dauer zahlt es sich natürlich aus, einen größeren Musikkatalog zu haben. 50 Tracks sind schon ordentlich, nicht wenige Musiker verfügen auch über ein Repertoire von mehreren Hundert Stücken.

Im nächsten Teil geht es dann um die wichtige Frage, auf welchen Wegen Ihr Eure Musik anbieten könnt.

Bis dahin viel Erfolg

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter music licensing, musikproduktion, recording, songwriting | Verschlagwortet mit , , , , , , , , | 2 Kommentare

Interview: Frank McDouglas

„Mir ist schon mehrmals eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung angedroht worden“

Konzerte selbst veranstalten und das ganze Geld kassieren. So hört man oft den leichtfertigen Rat von Menschen, die selbst noch nie auf der Seite des Veranstalters gestanden haben. Musiker, die Konzerte in Eigenregie durchführen, haben dabei schnell einen zweiten Job, große Risiken und das eine oder andere Problem am Hals. Wie schön, dass es dennoch Idealisten gibt, wie Frank Mc Douglas, der mit seiner Band ein jährlich wiederkehrendes Konzert organisiert und über die Seite spricht, die nur jenen bekannt sein dürfte, die es schon einmal selbst gewagt haben…

Julian Angel (J.A.): Hi Frank, überall wird Musikern der Rat gegeben, ihre Konzerte selbst zu veranstalten. Du hast das über einige Jahre hinweg mit Deiner Band gemacht. Kannst Du diese Vorgehensweise anderen Musikern empfehlen?

Frank Mc Douglas (F.M.D.): Empfehlen nur dann, wenn man genügend Geld mitbringt und für die Band zu erwarten ist, dass den Kosten entsprechend ausreichend Publikum das Konzert besucht.

J.A.: Die Organisation eigener Konzerte erfordert einen großen zeitlichen Aufwand. Wenn Du die Leistungen aller an der Organisation beteiligter Bandmitglieder zusammenlegst, auf wie viele Arbeitsstunden kommst Du dabei?

F.M.D.: Das habe ich noch nicht ausgerechnet, da ich das ja aus Leidenschaft mache. Aber man kann schon sagen, dass sich die Organisation über Wochen hinzieht. Ein halbes Jahr vor der Veranstaltung kümmern wir uns um die Location.

J.A.: Das steht natürlich in keinem Verhältnis zum Aufwand, den man mit Konzerten in etablierten Clubs hat. Kannst Du uns bitte erklären, was genau so viel Zeit in Anspruch nimmt? Wie Du ja im Vorgespräch erzählt hast, bekommt man die Veranstaltungsgenehmigung auch nicht einfach im Vorbeigehen…

F.M.D.: Telefonate, die dauern mitunter lang. Zudem kommen noch persönliche Besuche bei Druckerei, den jeweiligen Ämtern der Stadt oder Zeitungsverlagen. Die Veranstaltungsgenehmigung bekamen wir schon leicht, nur verlangt die Stadt oder Gemeinde Geld für Plakatwerbung. Je nachdem, pro Tag oder Woche. Mir ist schon mehrmals eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung angedroht worden, weil sich Plakate oder Flyer selbstständig gemacht haben. Das muss man halt auch noch ab können.

J.A.: Weiterhin kommen viele Kosten auf einen zu…

F.M.D.: Das ist das große Problem, wenn man ein Konzert veranstalten und noch etwas verdienen will. Wie schon erwähnt Plakatierkosten. Nicht nur Plakate auf Holztafeln verursachen Kosten, sondern die Kosten welche die Stadt fürs Plakatieren veranschlagt kommen noch dazu. Außerdem Flyer, Gema, Hallenmiete, Eintrittskarten, Veranstaltungshaftpflicht, PA-Kosten und am  Abend selbst die Verpflegung für Band und Techniker. Denn wir sind ja selbst Veranstalter. Das heißt im Übrigen auch, dass man für alles haftbar gemacht werden kann,  z.B. für Beschädigung am Halleninventar oder wenn sich ein Zuschauer verletzt.  Die Fahrzeugkosten, die wir auf dem Weg zur Probe und zum Gig auf der Straße lassen oder überhaupt die Zeit, die wir im Proberaum oder beim Gig verbringen, habe ich nicht mit einberechnet:-)

J.A.: Diese Kosten müssen erst einmal eingespielt werden. Welche Maßnahmen habt Ihr ergriffen, um das Publikum zu Euren Konzerten zu locken, insbesondere, da es sich um eine Location gehandelt hat, die nicht unbedingt für Rockkonzerte bekannt ist?

F.M.D.: Zu unserem Glück gibt es die Erfindung des Internets. Wir können da, anders als im Jahre 1987, als wir begonnen haben, schon sehr viele Menschen mit Werbung erreichen. Es ist das Medium. Uns geht es auch darum, so dem Publikum nahe zu sein und eine feste Bindung entstehen zu lassen. Aber auch das beansprucht viel Zeit und funktioniert nicht einfach mal so. Es gibt noch die eine oder andere weitere Möglichkeit, die aber unser Geheimnis bleibt. Das ist wie bei einem Magier, der auch nicht alle Tricks verrät.

J.A.: Als weitere und sehr gute Einnahmequelle wird oft die Bar bzw. der Getränkeumsatz genannt. Du hast hier aber ganz andere Erfahrungen gemacht…

F.M.D.: Oh ja, meist klinkt sich der Hallenvermieter in den Getränkeverkauf ein. Ist für ihn ja ein leichtes, sich hinter die Theke zu stellen und die Kohle einzustreichen. Uns ist es schon passiert, dass wir einen Kasten gemischte Getränke dem Hallenvermieter zum EK abkaufen wollten, er die Getränke aber nicht verkaufen wollte. Gut, dass es Tankstellen gibt.

J.A.: Das kann ich bestätigen. In sehr vielen Fällen ist man verpflichtet, die Bewirtung dem Vertragscaterer der Location zu überlassen. Da schneiden sich einige Hallenbetreiber ins eigene Fleisch, was ihnen aber scheinbar egal ist. Du hältst es demnach für einfacher, in einem bestehenden Club aufzutreten?

F.M.D.: Einfacher ist es in erster Linie hinsichtlich der Vorbereitungen. Man hat kaum welche. Plakat- und PA-Kosten sind das einzige, was auf die Band zukommt. Außerdem hat man die Möglichkeit, dort vielleicht ein zweites oder drittes Mal auftreten zu dürfen, was aber von vielen Faktoren abhängt. Aber wenn die Band mit dem Veranstalter die Entrittsgelder abrechnen muß, kann das mitunter zum Drahtseilakt werden. Da gibt es dann morgens um 4, wenn Du eh schon geschafft bist von der Show, als Sahnehäubchen von manchen Veranstaltern noch ein paar Lehrstunden in Sachen: wie zahl ich jetzt dem Musiker so wenig Geld wie möglich oben drauf.  Jammern, Taktieren, Lügen – ein Portofolio an linguistischen Meisterleistungen kommen da seitens des Veranstalters womöglich noch auf einen zu.

J.A.: Hab vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. Magst Du uns zum Abschluss noch ein paar Worte mit auf den Weg geben?

F.M.D.: Musik ist Leidenschaft, die Leiden schafft. Das ist es, was einem Musiker immer bewusst sein und ihn antreiben sollte.

Frank’s Band Pink Dragon

 

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter live promotion, live spielen, musik promotion | Verschlagwortet mit , , | 4 Kommentare

Für Bands: Angebote verfassen

Beim letzten Mal haben wir uns der vernünftigen Bewerbung und Kontaktaufnahme gewidmet, heute gehen wir ein Stück weiter und verfassen ein Angebot und sprechen dabei auch über Preisgestaltung und Terminoptionen. Kein Problem? Dann wart Ihr wohl noch nie Veranstalter gewesen. Denn was jene Damen und Herren an Aussagen vor den Latz geknallt bekommen, könnte durchaus amüsant sein.

Doch alles der Reihe nach. Nachdem ein Booker Interesse an Euch gewonnen hat, bekommt Ihr einen Anruf oder eine eMail.

Zeitfaktor
Natürlich solltet Ihr in der Lage sein, einem Booker sofort am Telefon ein Angebot zu machen: Verfügbarkeit bestätigen, Gage nennen sowie alle weiteren erforderlichen Extras, zu denen wir gleich kommen werden. Hierzu ist natürlich eine gute Absprache innerhalb der Band notwendig. Der Bookingbeauftragte sollte also stets über die Verfügbarkeit seiner Mitstreiter informiert sein und in irgendeiner Form einen Terminkalender mit sich führen. Treffen Anfragen per eMail ein, sind 24 Stunden ein akzeptabler Zeitrahmen, um zu antworten. Wer seine eMails aber nur zweimal wöchentlich liest und seinen Anrufbeantworter auch nur unregelmäßig abhört, sollte das Booking lieber jemand anderem überlassen.

Preisgestaltung
Für viele Bands mit eigenem Repertoire ist es üblich, die Eintrittsgelder zu kassieren oder in Ausnahmefällen noch am Getränkeumsatz beteiligt zu sein. In manchen Fällen könnt Ihr aber auch eine Festgage verlangen, was insbesondere im Cover- und Galabereich dem Normalfall entspricht.

Euer Wert richtet sich zum einen nach den erzielten Einnahmen aus den Eintrittsgeldern, aber auch nach dem, was Veranstalter im Durchschnitt bereit sind, für Euch zu bezahlen. Im letzten Fall solltet Ihr einen definitiven Preis festlegen, und diesen Preis kostet Ihr dann auch.

Viele Bands erklären gerne mit Raffinesse, dass sie für kleine Kneipen mit der Gage gerne nach unten gehen, von einem namhaften Konzern aber selbstverständlich das dreifache verlangen. Was gegenüber der kleinen Kneipe zwar nett erscheint, wirkt im anderen Fall unverschämt. Vielmehr gibt es zahllose Beispiele von Bands, denen ihre flexible – besser: willkürliche – Preisgestaltung zum Verhängnis wurde. Irgendwann hatte sich herumgesprochen, dass manche Veranstalter nur den halben Preis zahlen mussten, wodurch sich die Bands sowohl ihren Preis als auch ihren Ruf ruiniert haben.

Was gehört in ein Angebot?
Nun zum tragisch-komischen Alltag eines Bookers. Es ist durchaus keine Seltenheit, dass eine Band ein Angebot wie das folgende verfasst:

„Gage 1.000 Euro plus Fahrtkosten, evtl. Übernachtung. Wenn wir unsere eigene Backline zur Verfügung stellen, entstehen zusätzliche Kosten“.

Die wesentlichen Punkte werden hier zwar genannt, allerdings sind sie derart vage dargestellt, dass es für den Booker unumgänglich ist, noch einmal genauer bei der Band nachzufragen, um Klarheit zu schaffen:

Wie ist die Gage in Höhe von 1.000 Euro zu verstehen? Brutto oder netto? Ist die Band gemäß der Kleinunternehmerregelung von der Umsatzssteuer befreit, oder darf/muss sie die Steuer ausweisen? Wenn ja, handelt es sich um 7 oder um 19 Prozent?

Dass die Band ihre Fahrtkosten erstattet haben mag, kann nachvollziehbar sein. Aber mit welchen Fahrtkosten muss der Veranstalter rechnen? Woher kommt die Band? Finden alle Musiker in einem PKW platz, kommt jeder einzeln aus einer anderen Richtung angereist, oder besitzt die Band gar einen Sattelschlepper mit 18 Tonnen? Diese Kosten sollten unbedingt klar beziffert werden, denn nur so können Booker und Veranstalter vernünftig und vor allem verbindlich kalkulieren. Viel einfacher ist es, gleich einen Gesamtpreis anzugeben.

Nun mag die Band ‚unter gewissen Umständen’ noch eine Übernachtung gestellt bekommen. Was genau sind diese Umstände und wie viele Personen reisen überhaupt mit? Sprich, wann müsste der Auftritt der Band beendet sein, so dass sie noch am gleichen Abend wieder nach Hause fahren kann?

Zum Schluss wäre in unserem Beispiel noch zu klären, wie viel die Backline kosten soll, wenn sie z.B. von anderen Bands mitbenutzt werden soll.

Ein präzises Angebot ist nicht nur professionell, sondern es hilft auch dem Booker, sich innerhalb weniger Sekunden seiner ohnehin knappen Zeit ein exaktes Bild von dem zu machen, was auf ihn zukommen wird.

Alles auf einen Blick, kurz und bündig
Ihr müsst nicht gleich ein formvollendetes amtliches Schreiben mit tollem Briefkopf verschicken, um Euer Angebot abzugeben. Vielen Bookern und Veranstaltern reicht oft eine formlose eMail – sofern das Angebot klar verständlich ist. Ein Beispiel:

Band XXYY
Spieldauer: 3 x 45 min.
Bandgage: EUR 1.000,- zzgl. 7% MwSt., zahlbar vor Ort gegen Rechnung.
Fahrtkosten: inklusive
Übernachtung: 4 x mit Frühstück, wenn Konzertende später als 24.00 Uhr.

Kostenfalle Stage-Rider
Bitte schickt Eure Bühnenanweisung zusammen mit Eurem Angebot an den Booker, nicht erst später, wenn der Vertrag unterzeichnet ist. Manche Bands – und nicht nur die Großen – übertreiben es durchaus mit ihren Anforderungen an Bühnenaufbauten, Licht und Nebel. Bei genauer Einhaltung entstehen dem Veranstalter gerne einmal ein paar hundert Euro an weiteren Kosten. Ob Ihr auf den 1,50 Meter hohen Drumriser in einem kleinen Gewölbekeller besteht, bleibt Euch natürlich selbst überlassen, es geht vielmehr darum, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen.

Termin-, Erst- und Zweitoptionen
Den angebotenen Termin dürft Ihr dem Booker gerne für einen gewissen Zeitraum reservieren bzw. optionieren. 14 Tage haben sich hier als gängiger Standard herausgestellt. Ist der Booker der erste, dem Ihr ein Angebot für jenen Termin macht, räumt Ihr ihm die sogenannte Erstoption ein. Innerhalb dieser Frist bekommt dann der Booker die Gelegenheit, als erster Euer Angebot anzunehmen.

Erhaltet Ihr also nach 7 Tagen eine weitere Anfrage für den gleichen Termin, teilt Ihr dem neuen Interessenten mit, dass Ihr bereits eine Anfrage am laufen habt, ihm aber gerne die Zweitoption einräumt. Mag der neue Interessent dann gerne zusagen, gebt Ihr zunächst noch dem Booker mit der Erstoption die Möglichkeit, zuzugreifen. 24 bis 48 Stunden sind hier akzeptabel.

Fazit
Es spielt weniger eine Rolle, wie professionell das Briefpapier aussieht, auf dem das Angebot geschrieben steht. Wichtig ist, dass alle wichtigen Punkte aufgeführt und klar und deutlich erläutert sind: Gage, Steuern, zusätzliche Kosten, Bühnenanweisung und mögliche Extras. Schafft von Anfang an Klarheit und erspart dem Booker lästige Rückfragen – viele fragen nämlich erst gar nicht mehr nach, sondern buchen die Band, von der sie ein ‚eindeutiges‘ Angebot erhalten haben.

 

Viel Erfolg – Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter allgemein, live promotion, live spielen, musik marketing, musik promotion | Verschlagwortet mit , , , , , | 2 Kommentare

Bandbewerbung per eMail

Wie präsentiert man sich richtig? Wie schreibt man Veranstalter, Presse und Labels an? Vielerorts besteht Verbesserungsbedarf, doch einige Musiker machen es mustergültig vor.

„Hallo, mein Name ist Fred. Ich bin seit 15 Jahren mit verschiedenen Bands aktiv in der Liveszene tätig. Ich habe am Sowieso Konservatorium Musik studiert mit Schwerpunkt Kompositionslehre, unter anderem bei Professor Müller und Dozent Meier. Vor fünf Jahren habe ich mein Hobby dann zum Beruf gemacht, da dies meinem leidenschaftlichen Naturell entspricht. Neben meiner Tätigkeit als privater Musiklehrer spiele ich solo als „FredEx“, im Duo „Two For You“, als Trio „Nimm Drei“ sowie in den Bands „The Happy’s“, „The Sunny’s“ und „The Funny’s“ (genau, mit Apostroph)…“

„Schön, schön, lieber Fred. Aber was willst Du denn von mir?“ fragt sich der Empfänger dieses Schreibens. Worum geht es Fred? Sucht er Gigs? Einen Plattenvertrag? Ein Management? Will er seine Musik promoten? Und wenn ja, um welche seiner Bands geht es überhaupt?

Egal ob A&R bei einer Plattenfirma, Redakteur bei einer Zeitung, Clubbetreiber oder Agent – sie alle haben Zeit nur in begrenztem Maß zur Verfügung, der Alltag ist in der Regel hektisch. Den Empfängern von Bandbewerbungen ist also sehr daran gelegen, alle wichtigen Informationen möglichst schnell aufnehmen zu können.

Wer will was und warum?
Hier trifft wieder der Klassiker mit den vielen „Ws“ aus der Schulzeit zu: Wer, was, wann, wo, wie, warum. Wer schreibt, warum schreibt er (Absicht), was hat er zu bieten? Dazu gegebenenfalls noch: Wann will er auftreten und wo?

Um all das möglichst treffend in Kürze herüberzubringen, lohnt sich die Übung, die man scheinbar in Werbeagenturen beherrschen muss: Eine umfassende Aussage in möglichst wenige Worte fassen. Versucht einmal, Euch bzw. Eure Band in einem einzigen Satz darzustellen:

David Feder und seine Band Salagua-Azul sagen „We’re Salagua-Azul and we play Hillbilly Flamenco“. Meine Band stelle ich so vor: “Hi, I’m Julian Angel of Beautiful Beast. We play Hair Metal like it’s 1989“. Macht das. Kreiert einen Satz, der alles aussagt. Was würdet Ihr einem davonfahrenden A&R noch schnell hinterher rufen?

Zur Sache kommen
Nach dieser kurzen, aber prägnanten Vorstellung darf Fred gleich sein Anliegen formulieren: „Ich kontaktiere Euch, um in Euer Programm aufgenommen zu werden.“ Oder „Falls diesen Monat bei Euch kurzfristig eine Band abspringt, können wir innerhalb von 12 Stunden einspringen – hier ist unsere Nummer…“

Im Anschluss würde noch ein (!) Satz passen, in dem Fred dem Empfänger ein wenig Hilfestellung gibt: „Auf Eure kleine Bühne würde unser Trio wunderbar passen“. „Unser Old-School Hip Hop wäre eine gute Ergänzung für Eure ‚Black Music’ Kategorie“.

Demomaterial
Tatsächlich verschicken viele Künstler unaufgefordert riesige Datenmengen: mp3s mehrerer Songs in voller Länge oder hochauflösende Bilder, die man nur mit Hin- und Herscrollen betrachten kann.

Besser ist ein Link zu einem Presskit oder einer Infoseite im Web. Ein einziger Link, keine Sammlung mit Links zu Website, Facebook, Youtube Video 1, Video 2, Video 3, Soundcloud usw. Bastelt eine separate Webpage, auf der man Bilder sehen und Demos anhören, einen kurzen Infotext lesen sowie ein Video ansehen – und all das auf Wunsch herunterladen kann. Weiter unten ist dann Platz für ein paar Referenzen – nur für die guten. Und ganz unten die vollständigen Kontaktdaten nicht vergessen.

Den Link zu dieser Infoseite fügt Fred dann in seine Bewerbungsemail mit ein: Hier findet Ihr alle Infos, Demos und Videos auf einen Blick: www.Fredsmusikseiteundsoweiter/info. Auf Wunsch senden wir Euch unseren Presskit per Post zu.

Daraufhin verabschiedet sich Fred. Und weil er inzwischen Profi durch und durch ist, fügt er in seiner eMail Signatur seine kompletten Kontaktdaten mit ein. Das ist nicht nur bei geschäftlichen eMails vorgeschrieben, es wirkt auch professionell und erleichtert dem Empfänger die Rückantwort.

Eine derartige Bewerbung wirkt alleine auf Grund ihrer Prägnanz professionell genug, so dass man sich den Verweis auf musikalische Doktorarbeiten, gewonnene Bandwettbewerbe oder den eigenen Lebenslauf sparen kann.

Musterschreiben
Natürlich gibt es viele Wege, sein Anliegen in Worte zu fassen. Ein schönes Beispiel liefert Aaron Davison von Renegade Music Marketing zur Kontaktaufnahme mit Musiksupervisoren bei Film und Fernsehen:

“Hallo ______,
mein Name ist Aaron Davison. Ich repräsentiere mehrere Musiker in verschiedenen Stilistiken. Ich möchte mich erkundigen, ob bei Euch aktuell Bedarf an neuer Musik besteht. Bitte lasst mich wissen, ob Ihr nach speziellen Sachen sucht und auf welchem Weg ich sie Euch am besten zukommen lassen kann.

Vielen Dank,
Aaron Davison“

Kurz und auf den Punkt.

 

Viel Erfolg – Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter allgemein, live promotion, musik marketing, musik promotion, online | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Bandbewerbung per eMail

Musik über die eigene Website verkaufen

Die eigene Website erweist sich als traumhafter Verkaufsplatz: keine Provisionen und die volle Kontrolle über Artikelbeschreibung und Preisgestaltung. Hier erfahrt Ihr, wie Ihr Eure Website für den Verkauf von CDs, mp3s und Merchandise optimieren könnt.

Website ist Pflicht
Die eigene Website ist die Anlaufstelle schlechthin im weltweiten Netz. Sämtliche Social Media Profile sind lediglich ausgestreckte Arme oder „Außenstellen“. Denkt an einen Bäcker, der neben seiner Bäckerei noch Stände in Einkaufszentren oder Bahnhöfen betreibt.

Das Layout
Betretet Ihr die Bäckerei, nehmt Ihr sofort unmissverständlich das Angebot wahr, denn die lange Verkaufstheke ist nicht zu übersehen. Und auf dem Weg zur Theke gibt es keinerlei Ablenkung: kein „Besuchen Sie jetzt unseren Stand am Bahnhof“ („liked uns bei Facebook“) oder „Kommen Sie in unser Bäckereimuseum“ („Betrachtet unsere Fotogalerie“).

Das Verkaufen hat für den Bäckermeister nun mal Priorität. Eure ‚Theke’ sollte also ähnlich prominent auf Eurer Startseite zu sehen sein. An erster Stelle also der Verweis mit Link auf das neue/aktuelle Album, das gesamte Musikrepertoire oder die neuen Merch-Artikel. Lasst Eure Besucher nicht erst nach dem Shop-Link in der Menüleiste suchen. Weist ihnen den Weg. Und ein erster Kauf-Button direkt neben dem angepriesenen Album kann auch nicht schaden.

Hörproben
Da bekanntlich niemand mehr die Katze im Sack kaufen will, erweisen Hörproben einen großen Dienst. Ob Ihr zu jedem Song einen separaten Ausschnitt anbietet oder einen längeren Zusammenschnitt mit allen Songs, bleibt Euch überlassen. Einige Musikportale wie Reverbnation, CD Baby oder Soundcloud bieten dafür Widgets an, etwas individueller geht es z.B. mit dem 1-pixelout audio player (setzt ein wenig Programmierarbeit voraus). Wichtig ist dabei, dass sich der interessierte Hörer die Hörproben nicht erst (einzeln) herunterladen muss, um sie anhören zu können. Streams sind heutzutage also unumgänglich, da sie der Bequemlichkeit der Besucher entgegenkommen (klicken und direkt anhören).

Der Kauf
Zurück in der Bäckerei. Dort gibt es eine mit Wechselgeld gefüllte Kasse, möglicherweise auch ein Kartenlesegerät und Personal, das den Tausch von Geld gegen Ware vollzieht.

Nun stellt Euch vor, es hinge stattdessen ein Zettel an der Theke mit der Aufschrift „Wenn Sie Brötchen kaufen wollen, schicken Sie uns bitte einen Brief, wir melden uns dann mit Instruktionen zur Bezahlung“. Genau so machen es leider immer noch viel zu viele Bands. Die Zeiten haben sich aber längst geändert, da viele Menschen inzwischen den unkomplizierten Onlinekauf bei Amazon oder eBay gewohnt sind. Dem solltet Ihr unbedingt entgegen kommen.

Die Realisierung
Der eigene Onlineshop muss kein Hexenwerk sein. Ist das Angebot noch überschaubar (bis zu drei oder vier Artikel), reicht es aus, für jeden Artikel einen eigenen PayPal-Kaufbutton zu erstellen. Darüber hinaus lassen sich alle Artikel untereinander zu Paketen kombinieren, bei deren der Käufer gegenüber dem Einzelkauf ein Bisschen Geld sparen kann. Sehr viele Menschen nutzen PayPal, um online Zahlungen zu tätigen, darüber hinaus ermöglicht PayPal ebenso die Zahlung per Kreditkarte.

PayPal Buttons lassen sich relativ leicht realisieren: PayPal.de > Mein Profil > Verkäufer/Händler, dann in der rechten Liste auf ‚PayPal Buttons’ klicken. Optionen und Preise (z.B. Größen, unterschiedliche Preise für Inlands- und Auslandsversand) lassen sich hier nach Belieben anpassen. Daraufhin wird ein Code generiert, den Ihr dann auf Eurer Website einfügen könnt bzw. lasst.

Für größere Sortimente bieten sich dann etwas aufwendigere Shopsysteme an wie z.B. wieder ein PayPal Warenkorb oder ein kostenloser Shop von woocommerce.

Die meisten Shopsysteme lassen sich mit PayPal kombinieren. PayPal behält zwar einen relativ kleinen Anteil der erhaltenen Zahlungen für sich, dafür gibt es keine Grundgebühren.

Digitale Produkte
Auch Downloads lassen sich über die angesprochenen PayPal Buttons verkaufen. Nach der Kaufabwicklung geraten die Käufer auf eine Bestätigungsseite. Diese Seite liegt auf Eurem Server und muss von Euch selbst erstellt werden (wie jede andere Seite Eures Webauftritts auch). Auf dieser Bestätigungsseite könnt Ihr den Link zum Download z.B. Eures kompletten ge-zippten mp3 Albums einfügen. Macht den Link groß, er wird gerne übersehen.

Die Adresse zu dieser Bestätigungsseite solltet Ihr immer wieder einmal ändern (die Buttons lassen sich auch nachträglich bearbeiten), damit niemand auf die Idee kommt, den Link zu dieser Seite zu veröffentlichen und Euch so viele ‚kostenlose’ Downloads beschert.

Sicherheit und Vertrauen
Der Kauf bei renommierten Händlern gestaltet sich bei den meisten Käufern wesentlich entspannter als eine Abwicklung mit einer bisher völlig unbekannten Band. Hier kann die Abwicklung über PayPal durch das integrierte Käuferschutzprogramm dem Käufer Sicherheit geben, solltet Ihr es doch einmal versäumen, zu liefern.

Ich kann empfehlen, das ohnehin verpflichtende Impressum noch einmal ganz offen und unübersehbar auf der Shopseite aufzuführen, damit Eure Käufer sehen können, mit wem sie es zu tun haben, sprich, wohin deren Anwälte ihre Post schicken müssen, solltet Ihr sie über den Tisch gezogen haben.

Eine weitere Sorge von Käufern ist es, ob Euer Angebot überhaupt noch aktuell ist, oder ob sich die Band inzwischen nicht sogar schon aufgelöst hat. Um dem entgegenzuwirken, könnt Ihr auf der Shopseite einfach von Hand ein Aktualisierungsdatum einfügen, das Ihr regelmäßig in Abständen von 14 Tagen erneuert.

Schnelle Erledigung
Wenn Ihr Eure Musik direkt über Eure Website verkauft, solltet Ihr Eure eingegangenen Bestellungen umgehend bearbeiten und außerdem – insbesondere bei digitalen Produkten – einen blitzschnellen Support anbieten, sollte jemand Probleme mit der Zahlung oder dem Download haben.

Und sollte einmal ein Käufer aus Übersee versehentlich zu inländischen Versandkosten bestellt haben, fahrt nicht gleich die deutsche Beamtenmentalität auf, sondern verschickt das Ding. Und falls eine Sendung nicht ankommt, diskutiert nicht herum, sondern verschickt sie noch einmal.
Damit sollte nun weiteren Einnahmen nichts mehr im Wege stehen. Viel Erfolg!

****************************************
Digitalvertrieb über iMusician
Unser Partner iMusician bietet allen MusicBiz Madness Teilnehmern und Lesern 20% Rabatt auf sämtliche Einstellgebühren. iMusician bringt Euch in die Downloadstores von iTunes, Amazon, Deezer u.v.m.
Klicke hier und spare 20%.
****************************************

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter musik marketing, musik promotion, musikvertrieb, online | Verschlagwortet mit , , | 2 Kommentare

Außergewöhnliche Konzerte – pro und contra

In letzter Zeit häufen sich Berichte und gute Ratschläge über außergewöhnliche Veranstaltungsorte. Auf Dächern von Hochhäusern, in U-Bahnstationen, Steinbrüchen oder mitten in der Straßenbahn treten Musiker auf und die Medien freuen sich über neues Futter. Doch lohnen sich solche Auftritte an außergewöhnlichen Orten – oder bleibt am Ende nur der Publicity-Gag übrig?

Ich mag es gerne vorweg nehmen: für noch unbekannte Musiker ist es ratsam, weiterhin in Clubs aufzutreten, die einem gewissen Stammpublikum als sichere Anlaufstelle für gute Livemusik dienen. Erst ab einem größeren lokalen Bekanntheitsgrad kann es einer Band gelingen, ihre Fangemeinde an außergewöhnliche Orte zu locken.

Die finanziellen Risiken zeigen sich nämlich in aller Deutlichkeit. Nehmen wir einen Steinbruch als Veranstaltungsort. Man muss eine Genehmigung beim Ordnungsamt einholen, die Geld kostet. Sicherheitsvorkehrungen („Wegsicherungspflicht“) müssen getroffen werden. Der Getränkeverkauf muss organisiert werden. Gegebenenfalls Absperrungen, Kassen- und Sicherheitspersonal und nicht zuletzt eine Bühne, Technik und Stromerzeugung, nicht zu vergessen die Werbung. Selbst bei kleiner Ausrichtung belaufen sich die Kosten schnell auf vierstellige Beträge, so dass in jedem Fall über 100 zahlende Besucher angelockt werden müssen, um überhaupt aus den roten Zahlen zu gelangen.

Die Band Erdmöbel trat 2012 auf dem Dach des Kranhauses 1 im Kölner Rheinauhafen auf. 20 Besucher durften mit aufs Dach, alle anderen konnten am Boden über Funkkopfhörer zuhören und über eigens dafür bereitgestellte Bildschirme zuschauen. Eine wirklich gute und originelle Idee, nicht um Geld zu verdienen, sondern um Publicity zu erzeugen. Für Newcomer zum Bekanntwerden aber wohl weniger geeignet.

Wenn ein bekannter Act plötzlich in einer Fußgängerzone auftritt, ist das den Medien eine Meldung wert. Tut das aber eine unbekannte Band, hält man sie einfach für gewöhnliche Straßenmusiker.

Man muss sich also im Klaren darüber sein, was man will: ein gewinnbringendes Konzert veranstalten oder einfach nur Aufmerksamkeit erregen.

Für ein sich finanziell lohnendes Konzert muss eine entsprechende Bekanntheit vorhanden sein, um ein ausreichend großes Publikum dafür begeistern zu können. Selbst dann ist es eine gute Idee, dem Konzert ein Thema zu Grunde zu legen. „Beachparty mit XY“ klingt für das breite Publikum interessanter als „XY am 01.08. live im Freibad“.

Wenn es rein darum geht, mit außergewöhnlichen Liveaktionen auf sich aufmerksam zu machen, sollte der Kosten-Nutzen Faktor unbedingt in Betracht gezogen werden: Werden wir mit diesem (finanziellen) Aufwand ausreichend neue Fans gewinnen, die unsere Musik kaufen und unsere (normalen) Konzerte besuchen? Entsprechende Hinweise oder gar bestätigte Einladungen an die Presse dürfen natürlich nicht fehlen, ebenso empfiehlt es sich, eine mit Bildern versehene Pressemitteilung im Nachhinein an alle überregionalen ggf. auch internationalen Medienkontakte zu schicken.

Für bekannte Acts mit entsprechendem Budget (oder neuerdings gerade in diesem Bereich mit einem Telekom-Sponsoring) sind solche außergewöhnliche Gigs ein tolles Werbemittel. Newcomer mit geringeren Mitteln sollten die Sache behutsam angehen, das Rechnen nicht vergessen und sich selbst eine ehrliche Antwort auf die Frage geben: „Kommt jemand, wenn wir das machen?“.

Wie immer viel Erfolg

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter live promotion, live spielen, musik marketing, musik promotion | Verschlagwortet mit , , , , , , | Ein Kommentar

Songwriting: Produzenten vs. Verlag

Songwriter haben beim Song-Pitch, also dem Anbieten ihrer Musik, die Option, sich an Verlage zu wenden um einen Verlagsdeal zu bekommen, oder ihre Musik direkt an Produzenten zu schicken, die mit passenden Interpreten zusammen arbeiten. Wie die Vor- und Nachteile beider Optionen aussehen, will ich Euch hier grob aufzeigen:

 

Vorteile eines Verlagsvertrages

  • Der Musikverlag ist ein Multiplikator. Als Songwriter hat man eine einzige Anlaufstelle, die selbst über viele Kontakte zu Labels, Interpreten, Produzenten und Managements verfügt und die Songs dort anbieten kann.
  • Der Musikverlag übernimmt das Klinkenputzen.
  • Labels, Interpreten und Produzenten arbeiten gerne mit Verlegern zusammen, da diese die zugesandten Demosongs bereits filtern, also nur die – vermeintlich – starken Songs anbieten.


Nachteile eines Verlagsvertrages

  • Ein Musikverlag entscheidet nach eigenem Ermessen, welche Songs er wem anbietet und ignoriert dabei möglicherweise einen potentiellen Hit.
  • Ein Musikverlag kann nach eigenem Ermessen gewisse Songwriter beim Pitch bevorzugen, z.B. sehr erfolgreiche Songwriter.
  • Ein Verlagsvertrag ist keine Garantie dafür, dass der Verlag auch aktiv Songs anbietet. Viele Songwriter, besonders in den USA, übernehmen die Bewerbungsarbeit selbst, während der Verlag nur noch als Inkasso- und Clearingstelle fungiert.
  • Musikproduzenten bevorzugen gerne verlagsfreie Titel („publishing must be available“), um sie bei Veröffentlichung selbst in Verlag zu nehmen und so über die Verlagsrechte mitverdienen zu können.

 

Vorteile der direkten Zusammenarbeit mit Musikproduzenten

  • Musikproduzenten arbeiten direkt an der Quelle und können aus erster Hand sagen, nach welcher Art Songs sie aktuell suchen. Genauso können sie aus erster Hand Feedback geben und Änderungswünsche mitteilen.
  • Musikproduzenten durchsuchen zuerst ihre eigene Songdatenbank, bevor sie sich an andere Quellen wie z.B. Musikverlage wenden.
  • Musikproduzenten sind im Vergleich zu den meisten A&R Managern kreativer und können sich einen Demosong auch in anderen musikalischen Zusammenhängen und Arrangements vorstellen.
  • Songs ohne Verlagsdeal bieten Produzenten einen zusätzlichen Anreiz, da sie die Songs dann selbst in Verlag nehmen und daran mitverdienen können (s. oben).


Nachteile der direkten Zusammenarbeit mit Musikproduzenten

  • Kontakte müssen selbst aufgebaut und gepflegt werden, um über aktuelle Projekte informiert zu sein.
  • Durch Kontaktpflege und Songpitching kann kreative Zeit verloren gehen.

 

Die Entscheidung, welcher der bessere Weg ist, obliegt jedem Songwriter selbst. Wer sich in der Rolle des ständigen Klinkenputzers nicht wohl fühlt, ist wahrscheinlich mit einem Verlag besser bedient. Für denjenigen, dem etwas Laufarbeit nichts ausmacht, wird sich wohl der direkte Weg als erfolgreich erweisen, hält er doch mit den verfügbaren Verlagsrechten ein nicht zu verachtendes ‚Verkaufsargument’ im Ärmel.

Viel Erfolg!

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter allgemein, musik marketing, songwriting | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Songwriting: Produzenten vs. Verlag

100 Euro Musik Marketing Plan

Okay, Marketing ist wichtig, um als Musiker auf sich aufmerksam zu machen und dadurch Fans zum Kauf von CDs, Downloads, Konzerttickets und Merchandise zu bewegen. Während soziale Medien wie Facebook oder Youtube genau wie ein hoffentlich vorhandener Newsletter kostenlose Marketinginstrumente sind, gibt es weitere Marketingmethoden, für die Investitionen notwendig sind. Damit das Geld aber nicht sinnlos versickert, zeige ich hier die wohl effektivste Methode, ein absolut moderates Budget von 100 Euro anzulegen. Und wenn Ihr dadurch 10 oder 15 Alben mehr verkauft, hat sich die Sache bereits ausgezahlt.

Medienbemusterung – physisch
Ja, warum denn nun wieder physisch? Ganz einfach: Solange physische Tonträger gekauft werden, solltet Ihr sie anbieten. Und noch einmal: es gibt Stilrichtungen – überwiegend die traditionell handgemachten – in denen sich der Verkaufsanteil physischer Tonträger mit über 90% bemerkbar macht.

Ein weiteres Argument ist dieses hier: So gut wie alle Betreiber von Musikwebsites und Fanzines sowie auch viele Schreiber für ’größere’ Magazine tun ihre Arbeit ohne jegliche Vergütung. Sie tun es aus Liebe zur Musik sowie für den Spaß, den einen oder anderen Star backstage interviewen zu dürfen. Diese Idealisten freuen sich über jegliche Zeichen der Anerkennung, und da ein solcher Idealist höchstwahrscheinlich auch ein Sammler ist, freut er sich über eine echte CD der Band, der er mittels Rezension und Interview zu mehr Aufmerksamkeit verhilft. Geben und nehmen.

Oder von der anderen Seite aus betrachtet: Viele größere Magazine, Tageszeitungen und Websites behandeln physische Zusendungen vorrangig, viele darunter fluchen wiederum über jene Labels, die ihnen lediglich den Zugang zu einem Stream des Albums einräumen.

Recherche und Kontaktaufnahme
Sucht Euch die wichtigsten Magazine und Websites für Eure Musik heraus. Achtet dabei besonders auf die stilistische Relevanz. Wir alle wissen, dass Metal nicht gleich Metal ist, House nicht gleich House und dass es auch im Hip Hop zahlreiche Abstufungen und Unterkategorien gibt.

Bevor Ihr aber auf Verdacht Eure Promos verschickt, kontaktiert den Herausgeber, Betreiber oder passenden Schreiber, ob Interesse an einer Rezension besteht. Schreibt die Herrschaften bitte persönlich an, nehmt Bezug auf ein gelungenes Interview oder mögliche Gemeinsamkeiten und vergesst nicht den „sieh-erst-mal-selbst-ob-es-Dir-gefällt“ Link zu ein paar Soundbeispielen. So lässt sich der eine oder andere bösartige Schreiber bereits im Vorfeld aussortieren.

Bietet an, eine echte CD zu schicken und die fertige Rezension, das Interview etc. über alle Eure Kanäle (Website, Newsletter, Social Media) zu promoten, um dadurch auch ein paar neue Leser auf das Heft, die Website oder Blog aufmerksam zu machen.

Magazine, Website, Blogs und Radio
Ein im Radio gespielter Song ersetzt tausend Worte, dafür ist er aber auch schnell wieder verklungen. Die sprichwörtlichen tausend Worte bleiben wesentlich länger erhalten. Deshalb sollte der Schwerpunkt der Promotion auf Magazinen, Websites und Blogs liegen. Gerade bei Blogs solltet Ihr bedenken, dass diese oft eine große Leserschaft und damit auch großen Einfluss haben, durch das schnelle Aktualisieren der Beitrag über Euch aber auch umso schneller wieder aus dem Blickfeld nach unten oder auf die nächste Seite rutschen kann.

Und jetzt zum Geld
Sind wir einmal froh, dass es die Deutsche Post immerhin geschafft hat, das Porto für internationalen Versand auf ein (Rekord?) Tief von EUR 3,45 zu drücken. Noch 2008 kostete der Versand einer CD in die USA 8,00 Euro (in Worten: acht !!!).

Mit günstigen in großen Mengen erworbenen Umschlägen gehen wir einmal grob von Kosten für Inlandsversand von EUR 1,60 und für die Post ins Ausland von EUR 3,60 aus. Je nach Gewichtung – die wiederum vom Stil und der regionalen Akzeptanz abhängt – könnt Ihr also für einhundert Euro 40 Medienkontakte in Deutschland und 10 im Ausland bemustern. Oder 22 im Inland und 18 im Ausland.

Da speziell bei Spartenmusik (von Doom Metal über Minimal House bis Bluegrass) die wirklich zielgerichteten Medien relativ überschaubar sind, könnt Ihr damit bereits eine starke Präsenz innerhalb Eurer Szene erreichen.

Kleine Verluste…
…hat man immer. Sicherlich wird der eine oder andere Schreiberling nichts veröffentlichen, da hilft auch höfliches Nachhaken nicht mehr viel. Damit müssen wir alle leben, immerhin liegt der „Schwund“ erfahrungsgemäß dann doch deutlich unterhalb der 10% Marke.

Und digital?
Es gibt selbstverständlich auch viele Blogger und Betreiber von Webseiten, die digitale Zusendungen bevorzugen. Gerade bei Radiosendungen tut man sich leichter, die Songs in die Sendung einzupflegen, wenn sie bereits in digitaler Form vorliegen. Das könnt Ihr wunderbar kostenlos mitnehmen. Abgesehen vom Format ändert sich aber nicht viel: Fragt trotzdem persönlich an, seid kooperativ und revanchiert Euch.

Je zielgerichteter eine Promokampagne ist, umso größer ist ihre Wirkung, und im Gegensatz zur groß angelegten Streuwerbung lässt sich viel Geld sparen – oder im Umkehrschluss mit wenig Geld sehr viel erreichen. Natürlich müsst Ihr dafür sorgen, dass Eure frisch beworbene Musik auch erhältlich ist.

Und noch zwei weitere Tipps:
1. Entfernt die Cellophanfolie um die CDs
2. Der Vermerk „free promotional copy“ auf dem Umschlag soll die Zollbeamten in Übersee vom Schnüffeln abhalten und kann dadurch dem Empfänger mögliche Gebühren ersparen.

Viel Erfolg.

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter musik marketing, musik promotion, online, social media | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , | 5 Kommentare

Qualität kommunizieren – Die Perle im Müllhaufen

Das Musikangebot ist heute so groß wie nie. Doch nicht alles ist gut. Musikfans stehen mehr denn je vor der Herausforderung, sich durch den sprichwörtlichen Müll zu wühlen, um gute neue Musik zu finden. Da man sich heute mit wenig bis gar keinem Geld und ohne Qualitätsfilter in den sozialen Netzwerken präsentieren kann, müssen sich die ernsthaft guten Musiker redlich bemühen, dem geneigten Fan sofort als solche aufzufallen. Was können wir also tun, um auf den ersten kurzen Blick klarzumachen, dass wir ernsthafte Musiker sind und nicht nur ein paar Chaoten, die schnell mal ihren Krach hochgeladen haben und sich dabei eine Band nennen?

Der erste Eindruck zählt
Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist kurz, viele aufgerufene Websites werden innerhalb weniger Sekunden wieder verlassen. Hier müssen wir also ganz schnell ein oder mehrere unmissverständliche Signale aussenden, um den Fan von uns zu überzeugen.

Visueller Eindruck
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Lasst uns also ein gutes Bild bereitstellen. Ein Bild, egal ob Grafik oder Bandfoto, das gleich mehrere Dinge auf einmal repräsentiert: Die Stilrichtung, ein Konzept, einen gewissen Aufwand und damit verbunden viel Ernsthaftigkeit.

Ein gutes und durchdachtes Bild, zu dessen Erstellung noch ein erkennbarer Aufwand betrieben wurde, lässt zweifellos auf größere Ernsthaftigkeit schließen als ein ideenloses Foto. Jeder kann sich nach der Schule oder nach der Arbeit schnell mal vor der Burgmauer knipsen lassen. Wurde das Bild aber an einer besonderen Location aufgenommen, kamen dabei außergewöhnliche Requisiten zum Einsatz und wurde das ganze noch gut ausgeleuchtet, eventuell mit Nebel oder Laserprojektionen verfeinert, suggeriert das Bild einen gewissen Aufwand. Aufwand, der womöglich mit Kosten und viel Recherche verbunden war. Aufwand, den nur jemand betreibt, der sich etwas davon verspricht und an sich glaubt.

Der Stil – echt oder fake?
Bei der Darstellung der Stilrichtung dürfen gerne Klischees bedient werden. Denken wir dabei an Hip Hop Outfits, Heavy Metal Nieten, Cowboyhüte, den Hot Rod, um den herum eine Rockabilly Band posiert. Denken wir aber auch an jene stilistischen Feinheiten, die nur von echten Insidern erkannt werden. Können wir diese Feinheiten sichtbar machen, spürt der Fan, dass hier authentische Leute am Werk sind und nicht etwa ein Volksmusiker, der sich kurzerhand im Rockbereich versucht?

Vorsicht bei „wir haben keinen festen Stil“. Es gibt einen Unterschied zwischen keinen Stil haben und stilistisch frei sein. Auch das lässt sich kommunizieren, zum Beispiel durch die bewusste Hervorhebung der unterschiedlichen Charaktere innerhalb der Band.

Nomen est Omen
Auch der Bandname sollte keine Zweifel offen lassen, worum es geht. Ausgenommen natürlich jene Namen, die derart daneben sind, dass sie schon alleine dadurch wieder auffallen – doch das gelingt tatsächlich nur sehr wenigen. Echte Fans (Kenner der Szene) können nämlich auch anhand des Bandnamens die Spreu vom Weizen trennen. So klingt beispielsweise „Texas Twang“ wesentlich authentischer als „Countrystars“, weil nur ein Insider weiß, was „Twang“ überhaupt bedeutet. Richtig? (Grüße dabei an Danny June Smith, die mit ihrem Namen keine Zweifel offen lässt).

Was steckt noch dahinter
Haben Bandname und -foto den Besucher unserer Facebook Page erst einmal dazu bewegt, uns eine weitere Chance zu geben, geht die Überzeugungsarbeit weiter. Was haben wir vorzuweisen, das die Möchtegerne nicht haben? Eine eigene Website speziell für unsere Musik und dieses Projekt ist ein Anfang. Mit Konzertdaten und dem Vorhandensein einer eigenen CD – oder gar Vinylscheibe – geht es weiter. Egal, wie man zu physischen Tonträgern stehen mag, suggerieren sie wieder jene Ernsthaftigkeit, die von Nöten ist, wenn wir Geld (für die Pressung) in unsere Karriere pumpen.

Diese kleinen Hinweise passen z.B. bei Facebook in den Infotext oder sogar noch direkt in das große Header-Foto („new CD out now“). All das nimmt der Besucher innerhalb weniger Sekunden wahr, noch bevor er überhaupt einen Musikplayer anklickt, um unsere Musik anzutesten. Und wenn es dann endlich soweit kommt, müssen wir ihn natürlich ordentlich rocken !!!

Nonverbale Kommunikation
Im Grunde ist es wie bei der Partnersuche. Auch hier betrachten wir zunächst unser Gegenüber und fragen uns anhand der Optik und des Stils, ob er/sie der/die richtige für uns sein könnte (und manch einer vermag sogar eine echte Rolex von einer falschen zu unterscheiden). Erst dann unternehmen wir weitere Schritte. Also lasst uns bereits punkten, wenn wir durch die Türe kommen…

Sicherlich ein gewagtes und zudem noch trockenes Thema, aber wir sollten uns wirklich ernsthafte Gedanken machen, wie wir einem interessierten Musikfreund auf den ersten Blick klarmachen können: „Das ist es!“.

Habt Ihr weitere Ideen, wie man Qualität unmissverständlich auf den ersten Blick darstellen kann?

– Julian Angel

– – – – – – – – – – – –

10+2 Marketing Methoden, die keinen Cent kosten.

Noch mehr exklusive Business und
Marketing Tipps für Musiker gibt es
im Newsletter. Und nur im Newsletter.
Dazu gibt es das Mini-e-Book „10+2
No-Budget Marketing Tipps“ gratis
zum Download.

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter allgemein, musik marketing, musik promotion, online, social media | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Qualität kommunizieren – Die Perle im Müllhaufen