Musikbusiness Kontakte pflegen

Kontakte sind das A und O, nicht nur im Musikbusiness. Je mehr Menschen wir kennen, umso größer die Chance, an einen Gig, einen Auftrag oder eine Platzierung zu kommen. Mag das Aufbauen der Kontakte (und das Aussortieren der Sprücheklopfer) schon schwierig sein, stehen wir vor der nächsten Herausforderung: was jetzt?

Wir haben ja nicht ständig etwas tolles zu berichten, also brauchen wir regelmäßig ein paar veritable Vorwände, uns bei unseren Kontakten zu melden – und obendrein einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Wir stehen also vor der Gratwanderung, uns ins Gedächtnis unserer Kontakte zu rufen, ohne dabei als „der meldet sich doch nur, wenn er Geld braucht“ abgestempelt zu werden.

Was brauchst Du?
Songwriter Aaron Davison rät anderen Musikern, es ihm gleich zu tun und mindestens alle drei Monate bei seinen Verlegerkontakten nachzufragen, ob derzeit eine bestimmte Musikrichtung oder ein bestimmter Text gesucht wird. Nicht nur erhält er so oft aktuelle Informationen, er „brandet“ sich nebenher und baut langsam eine persönliche Beziehung zu seiner Kontaktperson auf.

Auch im Livesektor bietet sich diese Vorgehensweise an. Selbst wenn ein Clubbetreiber Bands maximal ein oder zweimal im Jahr bei sich spielen lässt, können wir gelegentlich nachfragen, wie die Dinge laufen und welche Themen (Stile) aktuell am meisten Besucher anlocken – ohne dabei gleich den Telefonverkäufer zu spielen. Erst wenn eine Sache interessant klingt, können wir einhaken, dass unser Nebenprojekt eine ideale Besetzung dafür wäre.

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Gegenseitige Hilfestellung
Oft wird uns geraten, bei Konzerten der unverzichtbare Macher zu sein, der das Pult bedienen, den Monitor reparieren und mit Kabeln aushelfen kann. Ähnliches können wir auch von zu Hause aus tun, indem wir unseren Kontakten in bestimmten Situationen weiterhelfen können: mit Know-How und Ideen oder durch das Bekanntmachen mit weiteren Kontakten. Wichtig ist dabei der Einstieg, der so einfach sein kann wie ein „ich kenne mich gut mit (…..) aus, wenn Du einmal etwas wissen willst, ruf mich an“.

Das Weiterhelfen mit Medien- und Vertriebskontakten war für mich immer ein guter Türöffner gewesen. Ein Kontakt zu einem Verleger in hat sich entscheidend gefestigt, nachdem sich dessen Wunsch nach ein paar klanglichen Veränderungen zu einer langen Fachsimpelei über Musikproduktion und Effekte entwickelt hatte. Wann immer ich etwas interessantes neues entdecke, lasse ich es ihn wissen.

Unwissenheit ist nicht gleich ein Indiz für mangelnde Professionalität. Es ist durchaus legitim, Geschäftspartner zu bestimmten Dingen zu befragen. Zum Beispiel, wenn es sich um Gesetzmäßigkeiten in anderen Ländern oder gemeinsame Probleme handelt („meine Tantiemen vom Song XY sind so mickrig, deine auch? Warum…?“).

Besuche und Treffen
Haben wir vor, ein besonderes Branchenevent zu besuchen, können wir uns gerne im Vorfeld bei bestimmten Geschäftspartnern um ihre Teilnahme erkundigen und uns gegebenenfalls verabreden. Und wenn wir einmal in der Nähe eines Kontaktes etwas zu erledigen haben, ein Konzert besuchen oder einfach nur shoppen gehen, können wir dabei ebenfalls ein kurzes Treffen vereinbaren. Selbst wenn es nicht dazu kommt, haben wir an den Kontakt gedacht und ein paar Worte ausgetauscht.

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Glückwunsch und Mitgefühl
Große Konzerte, Charteinstieg, tolles Interview, oder im Gegenteil Tiefschläge und Probleme – unsere Kontakte liefern uns immer wieder Anlässe, ihnen unser Mitgefühl auszudrücken. Natürlich sollte es ehrlich gemeint sein und nicht nur aus vorgefertigten Floskeln bestehen. Aber wenn wir ihnen etwas sagen wollen, sollten wir es doch tun. Postkarten und Briefe wirken stärker als eMails oder beiläufige Bekundungen.

Einfacher Small Talk
Ein simples „Wie geht es Dir?“ ist zwar nicht sehr einfallsreich, aber durchaus eine nette Geste. Gut, wenn wir uns an bereits Gesprochenes erinnern. Die Frage nach Kindern oder Hund, deren Namen wir uns obendrein merken konnten, gleicht nahezu einem Homerun.

Hier können wir auch die sozialen Medien sinnbringend nutzen. Ergänzend (oder wenn uns wirklich nichts anderes mehr einfällt) können wir kommentieren, loben, verteidigen und anderweitig Stellung nehmen.

 

Es gibt also durchaus einige Wege, Kontakte auch außerhalb eindeutiger Geschäfte und Zusammenarbeiten zu pflegen. Und gerade das ist sehr wichtig, um sozusagen auf dem „Schirm“ des anderen zu bleiben.

 

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Musikdiebstahl 2.0

Eine neue Welle des Musikdiebstahls macht sich breit – und diesmal sind es nicht die „Fans“, die über illegale Tauschbörsen den Kauf umgehen. Stattdessen bedienen sich Musiker unerlaubt der Tracks anderer und bieten diese zum Kauf an. Doch wie sieht die Sache genau aus?

Während es natürlich schwierig ist, fertige gesungene Songs als seine eigenen auszugeben, tut man sich als „Dieb“ bei reinen Instrumentaltracks schon wesentlich leichter. Diese lassen sich dann in Music Libraries einspeisen oder gar als Backingtracks für den eigenen Gesang verwenden.

Über zehn fragwürdige Alben hat so ein Musiker offenbar aufgenommen und zum Verkauf angeboten, denn zahlreiche Musiker aus dem Forum bei Music Library Report haben dort ihre Tracks wiedererkannt. Auf Grund der gesanglichen Grausamkeit ist zwar nicht davon auszugehen, dass sich der Herr wirklich auf Kosten anderer bereichert, doch ärgerlich bleibt es allemal. Wer mag, darf sich hier durchklicken.

Damit noch nicht genug. Um das illegal erworbene Material als das eigene zu kennzeichnen, wird es bei Trackingservices wie SoundExchange oder AdRev auf den Namen des “neuen Besitzers” registriert und entsprechend getaggt.

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Das Ergebnis? War der Dieb schneller als der Urheber, wird letzterer zunächst zusehen müssen, wie Tantiemen und Werbeeinnahmen in fremde Taschen fließen.

Was lässt sich dagegen tun? Wege, Zugriff auf Musikstücke zu erhalten, wird es immer geben. Bleibt auch hier wieder die ‘Prioritätsfeststellung’, man sorgt also dafür, der erste zu sein, der das besagte Musikstück “offiziell registriert”, um so das wohl stärkste Indiz für eine Urheberschaft zu liefern.

Library Of Congress
Die einzige offizielle Stelle zur Registrierung des Urheberrechts ist das Copyright Office der Library Of Congress in den U.S.A. Für $ 35.00 pro Vorgang (das kann also ein komplettes Album sein), können dort Musikstücke hinterlegt werden, ein Zertifikat kommt mit der Post dazu.

Sound Exchange
Sound Exchange identifiziert Musikstücke im Internet, z.B. wenn sie bei Online Sendern gespielt werden, kassiert dafür Tantiemen und gibt diese an die ausübenden Musiker bzw. Rechteinhaber weiter. Auch hier empfiehlt es sich, der erste zu sein, der sein Musikstück anmeldet, um eben auch derjenige zu sein, dem die Einnahmen zugespielt werden.

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AdRev / Content ID
Auch zum Zwecke der Monetarisierung von Youtube Videos ist es ratsam, möglichen Dieben zuvor zu kommen und klarzustellen “hier ist mein Song, alles Geld bitte zu mir”.

safecreative
Die spanische Firma safecreative bietet unter Anwendung bestimmter Technologien eine digitale Option der Hinterlegung und Prioritätsfeststellung an.

Letzten Endes werden wir nicht verhindern können, dass uns jemand durch die Hintertür unserer Werke beraubt – und glücklicherweise geschieht es nicht jeden Tag. Wir können allerdings die notwendigen Vorkehrungen treffen, um belegen zu können, dass wir zuerst da waren. Von daher sollten wir diesen “Sicherheitsgurt” so bald wie möglich anlegen, möglichst schon bevor wir neue Songs der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Glücklicherweise setzen sich aktuell einige amerikanische Vereinigungen für eine Anpassung des Digital Millennium Copyright Acts (DMCA) ein, um insbesondere ein Vorgehen gegen Diebstahl zu beschleunigen und zu erleichtern.

Disclaimer:
Dieser Artikel stellt keine juristische Beratung dar, der Verfasser ist kein Jurist. Für eine verbindliche rechtliche Beratung wende Dich bitte an einen in der Branche erfahrenen Rechtsanwalt.

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Super Fans

Der Begriff „Super Fan“  fällt im Bereich des Musikmarketings immer öfter. Lasst uns diese Spezies genauer definieren und nachsehen, wo wir sie finden und wie wir potentielle Kandidaten bekehren können.

Ein Super Fan unterscheidet sich vom gemeinen Konsumenten („ich mag alles was im Radio läuft“) durch seine Vorliebe für eine ganz bestimmte Musikrichtung, seine wahrscheinlich überdurchschnittliche Wertschätzung der Musik sowie die stärkere Identifikation mit den Musikern.

Merkmale des Super Fans
Zählen wir ein paar Dinge auf, die einen Super Fan ausmachen:

  • kauft Musik vorzugsweise direkt von den Musikern (Website, Konzerte)
  • kauft überwiegend CDs und LPs, handsigniert mit Widmung
  • besucht Konzerte, auch etwas weiter weg von zu Hause
  • kauft und sammelt Merchandise
  • sammelt Musik (besitzt mindestens 1.000 Tonträger, oft auch deutlich mehr)
  • informiert sich im Booklet über das Line-Up
  • liest Songtexte mit
  • ist ein wandelndes Musiklexikon

Und das wichtigste: Ein Super Fan behält Bands und Namen im Gedächtnis. Erscheint ein neues Album eines Musikers, weiß er Bescheid – denn er informiert sich. Und das bringt uns zum nächsten Punkt:

Wo findet man den Super Fan?
Dem Superfan bleiben die Aktivitäten in sozialen Netzwerken natürlich nicht verborgen. Doch in Zeiten nachteiliger Algorithmen beim Marktführer sowie zugespammter Diskussionsgruppen wird es für beide Seiten, Fans und Musiker, schwierig, sich gegenseitig zu finden.

Deshalb informiert sich der Super Fan gerne außerhalb sozialer Netzwerke auf genrespezifischen Websites und Blogs sowie in guten alten Printmagazinen. Hier erhält er alle wichtigen News vorgefiltert und sauber sortiert. Auch bieten (wiederum) genrespezifische (online) Shops Gelegenheit zum Stöbern und Probehören.

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Wie gewinnt man einen Super Fan?
Wenn wir eine Bestellung direkt über die eigene Website erhalten, ist die Chance gegeben, dass wir es mit einem Super Fan zu tun haben, insbesondere, wenn er selbst im Ausland wohnt und unsere Musik dort wohl wesentlich schneller beziehen könnte.

Befinden wir uns nicht gerade in einer Vorbestellungsphase, in der wir täglich mit Bestellungen überschüttet werden, können wir ein paar Dinge versuchen, um den Kunden zum Fan zu machen:

  • persönliche eMail mit Danksagung als Bestellbestätigung schicken (kreativ sein!)
  • CDs signieren mit persönlicher Widmung (wenn erwünscht – wieder kreativ sein!)
  • Autogrammkarte, Plektrum, Aufkleber o.ä. beilegen
  • ausgedruckte Seite mit Kommentaren zu den Songs beilegen
  • persönliche handschriftliche Danksagung in großen Lettern beilegen

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Wir schnüren also ein ‚Paket’ mit kleinen netten Gesten. Dieses „die kümmern sich wirklich um ihre Fans“ wird derzeit mit Begeisterung aufgenommen. Es passiert nicht selten, dass Fans meine Postsendungen auspacken, schön drapieren, fotografieren und auf ihren Social Media Profilen sowie in relevanten Gruppen posten.

Das wiederum ist Empfehlungsmarketing in Reinform, wodurch sich vielleicht der nächste potentielle Super Fan zu einer Direktbestellung bewegen lässt. So hätten wir dann doch noch die Kurve zu den sozialen Netzwerken gekriegt…

Wenn wir die richtigen „Die-Hards“ finden und neben unserer Musik auch noch mit Wertschätzung überzeugen, können wir eine treue Gefolgschaft mit ‚Wiederholungstätern‘ gewinnen.
 

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Fuck The Facts – Gimme Ideas

Streaming macht rund 13% des Gesamtumsatzes in Deutschland aus, Vinyl hat um gut 30% zugelegt, die CD ist mit über 60% nach wie vor Marktführer. Interessante Zahlen für das Gesamtbild der Musikbranche. Doch sind sie von derart großer Bedeutung für den sich selbst vermarktenden Musiker, dem überwiegend nur die Untergrundszene als Werbe- und Verkaufsplattform zur Verfügung steht?

Über den Underground des Musikbusiness gibt es kaum Zahlen, schon alleine deshalb nicht, weil er sich nicht wie Mainstreammedien und große Handelsketten überwachen lässt. Hier werden Tonträger und Merchandise Artikel ohne Barcode verkauft, kleine Clubs und Kneipen liefern keine Besucherzahlen an die Marktforschung, während Musiker nur zu gerne schummeln, wenn sie zu ihren Verkaufszahlen befragt werden.

Es gibt demnach kaum erkennbare Trends, weder im Bereich des Marketings, noch im Kaufverhalten der Fans. Jede stilistische Ecke hat ohnehin ihre ganz eigenen Gesetzmäßigkeiten. Dennoch besteht für selbstvermarktende Musiker kein Grund zur Orientierungslosigkeit. Viele Kollegen liefern immer wieder kleine und große Erfolgsgeschichten, die es nachzuahmen lohnt, die mindestens aber als Inspiration für die eigene Vermarktung dienen können.

Der Vegan Black Metal Chef aus Orlando, Florida growlt vegane Kochrezepte auf Youtube mit zum Teil siebenstelligen Besucherzahlen und bewirbt dadurch seine CDs und DVDs sowie Merchandise und Werbeanzeigen.

3.000 Weihnachtsgrußkarten verschickte Country Sängerin Danika Holmes an die gesammelten Adressen bisheriger Käufer, um damit auf Ihre Weihnachts-CD aufmerksam zu machen. Rund 1.200 Stück hat sie verkauft, darunter auch größere Pakete an Firmen, welche ihrerseits die CDs als Werbegeschenke an ihre Kunden weitergegeben haben.

Themenalben sind die Spezialität von Kinderliedermacher Mr. Billy, vielmehr noch seine Art, auf sich aufmerksam zu machen: Sein Zoo Album spielte er teilweise mit Laptop, Mikro und Gitarre in einem Tierpark ein, das Album zum Thema Eisenbahnen entstand an Bahnhöfen und in Zügen. Irgendwann wollten dann auch die Medien über den seltsamen Musiker berichten.

Die Musikernation gespalten hat ‚Massenproduzent’ Matt Farley. Rund 14.000 meist sehr simple Songs von ihm sind bei Spotify zu finden. Mit Hilfe schlagwortträchtiger Songtitel generiert jeder Song ein paar wenige Dollar, die Masse macht’s für ihn.

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Um schnell etwas Geld in die Bandkasse zu spielen, packten die Rocker von Beautiful Beast 17 bisher unveröffentlichte Demos zu einer Zip-Datei und boten sie den hart gesottenen Fans zeitlich begrenzt auf ihrer Website zum Download an. Ähnlich machten es Godslave aus dem Saarland. Auf 77 professionell gefertigten CD-Rs gab es einen Livemitschnitt zu kaufen – und zwar nur für Newsletterabonnenten.

Auch im Livebereich lässt sich mit guten Ideen punkten. So bewarb die Coverband Pink Dragon ihre Galashow mit Unplugged Darbietungen in der Fußgängerzone, wo man gleichzeitig auch Tickets erwerben konnte. Auf Besucherbindung setzen die Norweger S.E.K.S., indem sie bei ihren Gigs Stempelkärtchen vergeben. Bei fünf Stempeln bekommt man ein eigens dafür bedrucktes T-Shirt geschenkt.

Außergewöhnliche Showkonzepte erregen ebenso Aufmerksamkeit: Das Hausdachkonzert von Erdmöbel, wenngleich wohl eher als Publicitymaßnahme geeignet, die Band Helter Skelter, die Rockkonzert und Candlelight Dinner vereint oder die geniale Idee der Heavy Metal Kreuzfahrten. Glücklich, wer es erfindet, noch glücklicher, wer es etablieren kann.

Wenn selbstvermarktende Musiker gegenüber jenen mit Plattendeal einen großen Vorteil haben, dann ist es die Möglichkeit, selbst kreative Maßnahmen zu ergreifen und diese ohne lange Diskussionen und Meetings umzusetzen.

Doch nicht alles funktioniert gleich auf Anhieb. Insbesondere die Gepflogenheiten der jeweiligen Szene und die Sprache der Zielgruppe müssen bei allen Ideen berücksichtigt werden. Aber genau das tut jedes Marketingunternehmen: testen. Was Erfolg bringt, wird weiter vorangetrieben, bleibt der Erfolg aus, können gerade die Unabhängigen den Kurs schnell wieder ändern. Ein Ruderboot lässt sich schließlich schneller wenden als ein riesiger Frachter.

Haltet also Augen und Ohren offen nach neuen Marketingideen und Werbemaßnahmen, egal ob sie von einer konkurrierenden Band oder vom Gemüsehändler im Heimatdorf stammen. Ein Bisschen kann man sich immer zurecht biegen und zu Nutze machen.

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Der verarschte Musiker

Das Überangebot an immer obskureren Angeboten und Geschäftsmodellen sowie die klugen Ratgeber dahinter ziehen sich gerade eine neue Generation an ausbeutungsbereiten Musikern heran: Unter dem Deckmantel des Innovativen und des Hippen wird insbesondere dem jungen Nachwuchsmusiker der Preis- und Werteverfall schmackhaft gemacht, während jeder, der noch vernünftige Bezahlungen erwartet zu gerne als ewig gestrig dargestellt wird. Doch was genau passiert gerade?

Live macht das niemand mit
Beginnen wir zur Erklärung mit dem Livesektor, denn hier sind die Dinge noch greifbar, also mit gesundem Menschenverstand nachzuvollziehen. Auf die allseits bekannten Angebote, umsonst aufzutreten und dafür den Werbeeffekt mitzunehmen, geht (hoffentlich) niemand mehr ein. Selbst bei Gigs mit geringer Gage setzt irgendwann das wirtschaftlich kalkulierende Gehirn ein: 100 km Anreise, drei bezahlte Gastmusiker und zusätzlich angemietetes Licht – bei 120 Euro Gage wird draufgelegt.

Aber im Internet…
Die oben beschriebene Räson setzt jedoch schnell wieder aus, wenn der nächste Tech-Startup um die Ecke kommt, oder sich ein neuer Onlinemarktplatz mit noch fragwürdigeren Abrechnungsmodellen präsentiert. Schließlich mag man ja mit der Zeit gehen.

Beispiele gefällig? Bitteschön:

Für die Nutzung von Musik in Film und Fernsehen zahlen U.S. Sender unbekannten Musikern mindestens dreistellige, nicht selten auch vierstellige Beträge. Und doch gibt es Dienstleister, die sich damit rühmen, Musik in solchen Produktionen zu platzieren – und dem Musiker rein gar nichts dafür zu zahlen. Im Gegenteil, der Werbeeffekt sei ja schließlich kostenlos. Sei stolz!

Für Musikverlage besteht die Aufgabe heute überwiegend darin, die Veröffentlichung von Songs zu erwirken. Findet eine Veröffentlichung statt, darf der Verlag als Belohnung seinen Verlagsanteil einstreichen. Mit dem Versprechen, er dürfe alle seine Rechte und Anteile behalten macht man es dem Musiker allerdings immer wieder schmackhaft, für das reine (nicht nachweisbare) Anbieten seiner Songs im Voraus zu zahlen – wohlgemerkt unabhängig vom Erfolg des sogenannten Songpluggers.

Die Kluge-Ratschläge-Industrie
Fast schlimmer ist die Tatsache, dass man jungen, zumeist unerfahrenen Musikern regelrecht dazu rät, derartige Missstände als das einzig wahre zu akzeptieren. Zahllose Onlinekurse und digitale Fachbücher verschleiern „wie es wirklich läuft“, teils bewusst, zum Großteil aber aus mangelnder Kenntnis und Erfahrungen der Anbieter selbst.

Die Möglichkeit, die eigene Musik ins Fernsehen zu bringen wird so erst gar nicht mehr angesprochen, stattdessen werden sogenannte Microlizenzen propagiert, bei denen ein Musiker Centbeträge erhält, wenn jemand seinen Song in einem Youtube Video verwendet.

Auch der Verkauf von heutzutage schon „hochpreisigen“ Tonträgern oder Downloads findet in den Ratgebern kaum mehr Beachtung, stattdessen wird Streaming, eigentlich eine Werbemethode, als die neue Einnahmequelle schlechthin angepriesen, deren Ausschüttungen nicht einmal bei Superstars für die Miete reichen.

Umsätze und Gewinne werden geringschätzig vernachlässigt, stattdessen aber werden Facebook Likes und Youtube Views als Erfolgsindikatoren, regelrecht als Währung bezeichnet.

Dann wäre da noch jegliche Form der harten Arbeit, wie sie beispielsweise bei Promotionkampagnen zu Veröffentlichungen und Tourneen anfällt, die alleine durch das Allheilmittel Social Media ersetzt werden soll.

Es liegt auf der Hand
Doch warum kann das alles so laufen? Es ist klar: Menschen sprechen schneller auf Schlagworte wie „Erfolg für umme“ an, während man jemandem, der mit 2.000 Euro Budget und täglich 14 Stunden Arbeit großartiges erreicht hat, lieber nicht zuhört. Die Erkenntnis könnte ja ernüchternd sein. Dann schickt man ihn doch besser weg mit den Worten „Heute geht das ja alles anders“.

Aufklärung
Man sollte den jungen Nachwuchsmusiker dringend aufklären. Damit wird sowohl ihm selbst geholfen als auch allen anderen, die nach ihm kommen, ehe sich die Verarsche dank breiter Akzeptanz durch die Verarschten selbst etablieren kann.

Alt und neu, altmodisch und modern schließen sich nicht gegenseitig aus. Nur weil eine Sache neu ist, sollte sie nicht verteufelt werden – genauso darf man aber auch herkömmliche, aber bewährte, Methoden nicht als überholt belächeln. Hier macht es tatsächlich die Mischung aus.

Vor allem aber sollten sich Musiker bewusst werden, womit sie mit welchem Einsatz wie viel Geld verdienen können. Und hier kommen wir zurück zum Beispiel aus dem Livebereich. Der Aufwand, einen Gig zu bekommen, ist im Grunde immer der gleiche, unabhängig von der Höhe der Gage. Deshalb bemüht man sich möglichst gleich um einen gut bezahlten Gig, der die gleiche Gage liefert wie fünf kleine Gigs zusammen, deren Organisation aber rund fünfmal so aufwendig sein wird.

In der großen Mehrzahl der Fälle lassen sich 300 Euro einfacher durch Albumverkäufe verdienen als mit Youtube Ausschüttungen. Nur selten erreichen Selbstvermarkter mit einem Video über 20.000 Views, können aber durchaus 30 CDs bei ihren Konzerten oder über die eigene Website verkaufen.

Und wenn nun ein Fan am Merchstand vor einem steht, bietet man ihm dann sein Album zum Kauf an, oder bittet man ihn darum, die Bandpage bei Facebook zu liken?

Die Antwort ist völlig klar – aber heute leider nicht mehr selbstverständlich…

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Wann Lohnt Sich Ein Plattenvertrag?

Eigenvertrieb vs. Plattenfirma – beides hat seine Vor- und Nachteile. Bei der Do-It-Yourself Methode ist pro verkaufter Einheit mehr zu verdienen, dafür kann ein Plattenlabel höhere Stückzahlen bewegen. Wir wollen heute erörtern, wie lange man den Alleingang beibehalten sollte und wann es sinnvoll ist, die Musik einem Label zu übergeben.

Lasst uns ein wenig rechnen. Da Verkaufspreise sowie prozentuale Beteiligungen an Verkäufen natürlich variieren, und da insbesondere beim Eigenvertrieb unterschiedliche Modelle zum Tragen kommen (Direktverkauf, Verkauf über Händler), kalkulieren wir hier mit groben Durchschnittswerten.

Da die Methoden zur „Herstellung“ der Musik so stark variieren (teures Studio vs. kostenloses Homerecording), berücksichtigen wir hier keine Herstellungskosten. Diese müssten also vom jeweiligen Umsatz abgezogen werden.

Und weil gerade im Underground- und Nischenbereich komplette Alben gegenüber Singles deutlich gefragter sind, rechnen wir mit Albumwerten.

Besten Dank an dieser Stelle an Oliver von Believe Digital für die übermittelten Beteiligungsmodelle und Statistiken.

 

Do-It-Yourself
Wir müssen beim Eigenvertrieb bedenken, dass hier auf Grund der begrenzten Reichweite mit weitaus geringeren verkauften Einheiten zu rechnen ist als wenn ein Label mit einem gewissen Werbebudget und einem (weltweiten) Vertrieb hinter der Veröffentlichung steht.

Laut einer Statistik von CD Baby verkauft ein Musiker im Durchschnitt 88 Einheiten eines Albums. Hier sind sowohl physische als auch digitale Verkäufe berücksichtigt. Wer auf 500 Einheiten kommt, ist als Selbstvermarkter gut im Geschäft, ab 1.000 Stück darf man sich durchaus schon „von“ schreiben.

 

Do-It-Yourself physisch:

  • Im Direktverkauf bei Konzerten oder über die eigene Website gehen wir von einem Nettoumsatz von rund EUR 10,00 pro CD aus.
  • Beim Verkauf über Händler kalkulieren wir im Schnitt mit EUR 6,00 netto pro CD (Händler haben sehr unterschiedliche Beteiligungsmodelle)

Wenn wir einmal von einem gleichmäßigen Anteil beider Verkaufsarten ausgehen, also 50:50, kann eine Band im Eigenvertrieb pro Album CD netto EUR 8,00 verdienen.

 

Do-It-Yourself digital:

  • Vom Downloadkuchen bleiben den Rechteinhabern nach Abzug von Mehrwertsteuer und den mechanischen Tantiemen sowie dem Anteil des Aggregatoren rund 55%. Im Fall der Selbstvermarktung ist die Band alleiniger Rechteinhaber.
  • Bei einem Albumdownload zu EUR 9,99 sind das rund EUR 4,60 netto.

 

Do-It-Yourself Total:

Allgemein machen physische Tonträger in Deutschland knapp über 60% des Gesamtumsatzes aus. Auf Grund der Hingabe der Fans ist er im musikalischen Untergrund erfahrungsgemäß deutlich höher (bei vielen Metal Bands nicht selten bis zu 90%), doch gehen wir einmal von 60% physisch und 40% digital aus.

Daraus ergibt sich dann pro verkauftem Album ein Ertrag von EUR 6,64 (netto).

Je nach Anzahl der verkauften Einheiten kassiert die Band dann insgesamt

100 St.:    EUR    664,00
500 St.:    EUR 3.320,00
1.000 St.: EUR 6.640,00

Dies sind nur die reinen Nettobeträge, die auf dem Konto der Band landen können. Wie bereits erwähnt sind Ausgaben für Produktion, Pressung und Promotion nicht berücksichtigt.

 

Mit Plattenvertrag
Hier will natürlich die Plattenfirma auch Geld für ihre Leistungen sehen. Wir gehen einmal von einer „richtigen“ Plattenfirma aus, die auch über ein Vertriebsnetzwerk verfügt und Geld für Promotion bereithält.

Bei den meisten Untergrundthemen erwerben die Labels die Rechte an der bereits fertigen Aufnahme im Rahmen eines Lizenzdeals, etwas antiquiert auch: ‚Bandübernahmevertrag’ (von „Tonband“, nicht von „Band“ wie „Musikgruppe“). Hier kümmert sich die Band um die Produktion und finanziert diese auch, im Gegenzug erhält sie eine höhere Beteiligung an den Verkäufen. Diese kann zwischen 12% und 20% liegen.

 

Label physisch:

  • Lasst uns großzügig denken und von einer Beteiligung der Band von 18% ausgehen.
  • Grundlage hierfür ist der Abgabepreis an den Handel, der je nach Endpreis bei rund EUR 9,00 netto liegt (Endpreis abzüglich MwSt. und Händlermarge).

Daraus folgt eine Nettoeinnahme von EUR 1,62 pro verkaufter CD.

Hinzurechnen wollen wir hier die GEMA Tantiemen für die Urheber (die in diesem Beispiel zur Band gehören). Diese liegen hier bei knapp EUR 0,60 netto pro CD, den Verlagsanteil wird sich das Label sichern.

Anmerkung: Auf Grund der Schwierigkeit als Selbstvermarkter an seine eigenen selbst entrichteten mechanischen Tantiemen zu gelangen haben wir diese – realistischerweise – beim Do-It-Yourself Beispiel vernachlässigt.

Kurzum, zählen wir Bandanteil und Urhebertantiemen zusammen, ergeben sich daraus Einnahmen in Höhe von EUR 2,22 pro CD.

 

Label digital:

  • Dem digitalen Albumverkauf über ein Label legen wir die Erkenntnisse aus dem Do-It-Yourself Beispiel zu Grunde. Dort hat die Band den Labelanteil mitkassiert. Dieser Labelanteil kann wiederum variieren. Übernimmt das Label lediglich administrative Aufgaben, ist ein Split von 80% (Band) und 20% (Label) angebracht. Bei Labels, die sich auch um die komplette Promotion kümmern, hat sich ein glatter 50:50 Deal weitgehend etabliert.
  • Den Anteil von 55% aus dem Do-It-Yourself Beispiel halbieren wir also zu zwei Teilen à 27,5%.
  • Die oben genannten EUR 4,60 pro digitalem Albumverkauf halbieren sich demnach zu EUR 2,30, die für die Band übrig bleiben.

 

Label total:

Gehen wir wieder von einem 60:40 Verhältnis zwischen physisch und digital aus (in Wirklichkeit wahrscheinlich deutlich mehr physisch), kommen wir auf einen Nettoanteil von EUR 2,25 pro verkauftem Album.

100 St.:    EUR    225,00
500 St.:    EUR 1.125,00
1.000 St.: EUR 2.250,00
2.000 St.: EUR 4.500,00
3.000 St.: EUR 6.750,00

 

Fazit:
Anhand der bewusst einfach gehaltenen Rechenbeispiele können wir über den Daumen gepeilt grob erkennen, dass ein Label stets in der Lage sein müsste, dreimal so viele Einheiten zu verkaufen wie wir in Eigenregie an den Fan bringen können. Dann lohnt sich ein Deal mit einer Plattenfirma.

Wo eine selbstvermarktende Band an ihre eigenen Grenzen stößt, muss sie allerdings selbst feststellen…

Ich betone noch einmal, dass es sich hier um grobe Zahlenbeispiele handelt. Jeder Deal, ob mit Plattenfirma oder einem Händler, ist anders und je nach Gewichtung und Forcierung vereinzelter Verkaufswege von Seiten der Band können sich Anteile und damit auch Zahlen verschieben.

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Die 7 Monate Musikmarketing Challenge

Eine der größten Herausforderungen der Selbstvermarktung ist nicht unbedingt der Release eines neuen Albums. Viel schwieriger ist es für Musiker, in der zumeist dürren Zeit zwischen zwei Releases in den Köpfen der Fans zu bleiben. Lasst uns über ein paar Methoden gegen das Verschwinden sprechen.

Ein neu veröffentlichtes Album wird gemeinhin für eine Periode von drei Monaten als “heiß” bezeichnet. Währenddessen erfreut sich das gut promotete Album ordentlicher Präsenz in den relevanten Medien und wird im Radio gespielt, während seine Schöpfer Interviews geben und die Fans im jeweiligen Marktsegment darüber sprechen. Nach diesen drei Monaten nimmt die Präsenz in aller Regel stark ab.

Mit einer professionellen Releasekampagne im Vorfeld, die meistens um die zwei Monate andauert, sowie der genannten anschließenden „heißen“ Phase von drei Monaten bleiben dem Album und damit auch der Band dahinter fünf Monate Präsenz. Im Umkehrschluss hat die Band bei einem Veröffentlichungszyklus von 12 Monaten eine „Auszeit“ von sieben Monaten.

Genau diese Auszeit ist kritisch, da die Gefahr besteht, an Präsenz zu verlieren und damit aus den Köpfen der Fans zu verschwinden. Was können Musiker also tun, um in dieser Phase das bestmögliche zu bewirken und damit der nächsten Veröffentlichung erfolgreich vorzubauen?

Live spielen
Wenn Ihr die Gelegenheit habt, das Jahr über live zu spielen, könnt Ihr das zu Eurem Vorteil nutzen. Nicht nur, dass Ihr einfach eine Beschäftigung habt,  sondern auch, um Eure Fans und vor allem die Medien mit Newsmeldungen zu füttern. Doch was tun reine Studioprojekte?

News
Teilt Eure Newsmeldungen – aber nur, wenn sie wirklich berichtenswert sind. Besonders die Medien in Eurem Marktsegment legen Wert auf Relevanz. Konntet Ihr einen Song im Fernsehen platzieren? Tourt Ihr mit einer bekannten Band oder wurdet für ein Festival bestätigt? Lasst es die Welt wissen. Auch ein weiteres Musikvideo könnt Ihr in Betracht ziehen, um Euch mediale Präsenz zu verschaffen und die Verkäufe noch einmal anzukurbeln.

Fans unterhalten
Euer Newsletter ist das Direktmarketingtool Nummer eins. Wenn Ihr ihn regelmäßig alle 14 Tage verschickt, ist das gut. Entscheidend ist aber, dass Eure eMails tatsächlich auch gelesen werden. Zu viele Newsletter bleiben leider ungeöffnet. Doch warum?

Vielleicht, weil sie langweilig sind. Viele Bands versenden lediglich ihre Konzerttermine – und für einen Fan aus den U.S.A. ist ein Gig in Deutschland leider uninteressant. Hier kann ein unterhaltsamer Newsletter einiges bewirken. Wendet Euch an die Interessen und Vorlieben Eurer Fans und Leser. Berichtet auch über andere Bands aus Eurer Stilecke. Kündigt wichtige Events in Eurer Nische an. Empfehlt CDs, Bücher und Filme, die zu Eurem Publikum passen.

Ob eMail Magazin oder Witz der Woche, gebt Euren Fans die größtmöglichen Anreize, Euren Newsletter regelmäßig zu lesen.

Das gleiche solltet Ihr mit Eurer Gefolgschaft in den sozialen Medien tun. Eure Newsletterabonnenten sind jedoch ‚Premiumkunden’ und sollten daher auch höherwertige Inhalte von Euch geliefert bekommen.

Wozu das Ganze? Ihr wollt langfristig so eng wie möglich mit Euren Fans in Kontakt stehen, um Euch deren Aufmerksamkeit sicher zu sein, wenn Ihr Euer nächstes Album ankündigt.

Medienkontakte pflegen
Mit Medienvertretern in Kontakt bleiben ist etwas schwieriger, da die Kontaktpflege hier persönlich praktiziert werden muss und die gelegentliche „Hi, wie geht’s?“ eMail kein wirklich guter Ansatzpunkt ist. Ihr könnt aber einzelne Medienvertreter gerne hin und wieder kontaktieren, um sie um Rat zu bitten oder um ihnen zu einem besonders gelungenen Interview zu gratulieren.

Viele Journalisten sind auch in sozialen Netzwerken gelistet, wo sich gelegentliches Kommentieren und Fachsimpeln eignet, um sich wieder in deren Gedächtnis zu bringen.

Auch hier geht es darum, einen freundlichen Kontakt zu halten, um bei der nächsten Promotionkampagne wieder auf die jeweiligen Medienvertreter zählen zu können.

 

Ihr seht, die Zeit zwischen zwei Albumveröffentlichungen sollte nicht durch Nichtstun ignoriert werden. Ergreift Maßnahmen, um wahrgenommen und nicht vergessen zu werden. So wird Euer nächster Release eine stärkere Basis haben und zu größeren Erfolgen führen.

Viel Erfolg – Julian Angel
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Veröffentlicht unter musik marketing, musik promotion, Musikbusiness, social media | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Die 7 Monate Musikmarketing Challenge

Coversongs – Genehmigung oder nicht?

Coverversionen als Marketinginstrument sind heute allgegenwärtig, sogar Marketingexperten raten Musikern dazu, mit gecoverten Songs auf sich aufmerksam zu machen. Doch wie funktioniert das mit den Formalitäten? Wie machen es andere? Vor allem, wenn man die Songs nicht nur bei Youtube hochladen, sondern auch verkaufen will? Speziell mit Blick auf den deutschen Markt (und seine Gesetze) habe ich mit drei ‚MusicBiz Madness Veteranen’ gesprochen.

Disclaimer
Dieser Artikel stellt keine Rechtsberatung dar, er gibt lediglich die Erfahrungen und Handlungsweisen der Gesprächspartner wieder.

Im Gespräch
Birgitt Schwanke von GerMusica Promotion arbeitete unter anderem mit und für Alice Cooper, Deep Purple, Santana und Tina Turner und sah sich mit ihrem neuen Label Pride & Joy bereits mit dem Thema Coversongs konfrontiert.

Promoter Carsten Collenbusch (Finest Noise) beschäftigte sich anlässlich eines Nick Drake Tribute Albums mit der Materie.

Metal-Anwalt Christian Koch kennt den gesetzlichen Teil des Themas.

 

Also, legen wir los:

Julian Angel: Ganz simpel gefragt: Was muss ein Musiker tun, damit er einen gecoverten Song auf sein Album packen und verkaufen darf?

Carsten Collenbusch: Im Grunde ist das Problem aus meiner Sicht keines. Coverversion drauf, GEMA zahlen und fertig!

Julian: Genau, die GEMA. Ist sie die erste Anlaufstelle?

Christian Koch: Ja. Es ist eigentlich ganz einfach: Die Lizenz für Coverversionen erteilt die GEMA, das genügt dann auch für den internationalen Markt und die Urheber werden vergütet.

Julian: Das heißt, man schreibt auf den Musikfolgebogen, den man bei einer Tonträgerherstellung zur Freigabe einreichen muss, neben die eigenen Titel zum Beispiel ganz einfach „Let It Be, Lennon, McCartney“?

Birgitt Schwanke: Ja, genau. Das ist aber dann auch Pflicht wegen des Urheberrechts. Wenn diese Aufnahme veröffentlicht wird, bekommt der Songschreiber und Texter die Tantiemen aus der Pressung und ggf. erzielten Radio-Airplay etc. in der gleichen Art, wie es Deine eigenen Songs für Dich selbst auch sind.

Julian: Jetzt gibt es aber noch diese Frage, ob nicht die Rechteinhaber eine solche Coverversion absegnen müssen.

Birgitt: Was man bei wirklich kommerziellen Künstlern mit einer riesigen Verkaufserwartung machen sollte, ist, mit dem Originalverlag Rücksprache zu halten, ob das für die so musikalisch okay ist. Die Frage hat eher künstlerische Hintergründe.

Julian: Nun mag ja ein großer Verlag solch eine Anfrage von unbekannten Musikern auf Grund mangelnder Relevanz geflissentlich ignorieren. Bei besonders obskurer Musik sind auch die Rechteinhaber nicht so einfach ausfindig zu machen. Soll man dann trotzdem einfach covern?

Birgitt: Wenn der Verlag keine Genehmigung erteilt, dann bleiben Deine Bauchschmerzen, wenn Du die gecoverte Musik trotzdem veröffentlichst. Da kannst Du nichts anderes machen: Ja oder nein. Dem Verlag geht es ja in der Regel um die GEMA-Tantiemen, die Du ja abführen würdest. Das heißt, die Gefahr, dass es Ärger gibt, ist relativ gering. Mehr kannst Du da nicht machen. Wenn es rechtlich ganz sauber sein soll, dann solltest Du auf den Song ohne Verlagsgenehmigung verzichten.

Carsten: Es gibt ein paar Ausnahmen, zum Beispiel dadurch, dass in den Coversong grundlegend eingegriffen wird, was zum Beispiel dann der Fall ist, wenn die Textsprache geändert wurde. Da braucht man definitiv die Freigabe des Urhebers. Als wir damals bei bluNoise den Nick-Drake-Sampler gemacht haben, war das alles kein Problem, nur die deutsche Version eines seiner Songs durfte nicht mit drauf.

Julian: Also habt Ihr nachgefragt?

Carsten: Nee, wir haben niemanden angefragt, haben aber gewusst, dass es mit der deutschen Textversion schwierig werden könnte und haben den Song besser weggelassen. That’s all.

Julian: Gehen wir aber einmal über den Text hinaus. Packen wir einen bekannten Hit in ein völlig neues Soundgewand. Ab wann sollte man dann eine Genehmigung einholen?

Carsten: Ist im Grunde egal, weil ja der Text gleich bleibt. Wenn Ihr den aber verändert, Vorsicht! Ansonsten würde ich persönlich immer sagen: „Let sleeping dogs lie“. Wenn Du anfängst, ein ‚OK’ einzufordern, kann das unter Umständen Jahre dauern. Um aber 100%ig sicher zu gehen, solltest Du nochmal einen Anwalt konsultieren, es ist und bleibt rechtlich eine ‚leichte Grauzone’. Wie gesagt, wir haben es damals bei Nick Drake so gemacht und alles war prima.

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Julian: Dem Urheber steht ja immerhin das Recht zu, gegen Entstellungen seines Werkes vorzugehen….

Christian: Durchaus, wobei es bei Cover-Versionen rechtlich eher um die Veröffentlichungsrechte geht.

Julian: Eine Entstellung könnte ja insbesondere dann vorliegen, wenn der Charakter des Songs verändert wird, also wie schon erwähnt ein neues Soundgewand erhält. Noch einmal: Braucht man eine Erlaubnis?

Christian: Wenn das Cover in irgendeiner Form öffentlich gemacht werden soll, also zum Beispiel auf Tonträger gepresst oder live gespielt. Das Covern ist eine ton- und textgetreue Wiedergabe des Originals mit nur ganz marginalen Änderungen wie zum Beispiel Instrumentierung und Tempo. Alles was darüber hinausgeht, ist eine Bearbeitung. Das Bearbeitungsrecht steht nach § 23 UrhG allein dem Urheber zu, Bearbeitungen und deren Veröffentlichung bedürfen daher der Zustimmung. Davon gibt es zwar auch Ausnahmen, aber das ist die Grundregel.  Der Bearbeiter erwirbt nämlich ein eigenes Bearbeiterurheberrecht an dem dann neu geschaffenen Werk.

Julian: Okay. Da die meisten wohl eher eine Eigeninterpretation eines bekannten Titels anstreben, wäre hier also das Einholen der Genehmigung nötig. Wie verhält es sich bei einer Veröffentlichung über einen Digitalvertrieb? Wer beispielsweise CD Baby nutzt, kann das dort direkt abwickeln.

Birgitt: Du musst bei den digitalen Vertriebswegen Deine Musik beim Hochladen kennzeichnen: Komponist, Texter und Verlag angeben. CD Baby ist eine Ausnahme, weil in den USA beheimatet; die führen keine GEMA für nicht US-Künstler ab, weil es da ja die anderen Geschichten über Agenturen gibt, bei denen nur ASCAP/BMI Mitglieder drin sind (z.B. Harry Fox Agency, d. Verf.). GEMA nach Europa etc. wird von CD Baby nicht ausgeschüttet, das steht auch in deren AGB.

Bei europäischen Plattformen müsste GEMA automatisch kommen, wenn diese Plattformen seriös sind. Ausnahme Youtube. Allerdings sind die Auszahlungen da dann megawinzig.

Julian: Wo wir bei einem weiteren Aspekt des Coverns wären. Nirgendwo wird so viel auf gut Glück gecovert wie bei Youtube.

Birgitt: Solange Dein digitaler Vertrieb die Youtube-Tantiemen für den Song trackt, ist das nichts anderes als wie bei Downloads und Streams. Das wird bei mir vom Vertrieb betreut, der dafür auch GEMA abführt. Gibt es im Plattenvertrag eine Länderbegrenzung, sollte diese rein rechtlich auch für Youtube Anwendung finden.

Dieser digitale Sumpf ist unübersichtlich. Mein Label ist zum Beispiel ein Partnerkanal von Kontor New Media und die monetarisieren meine Clips und die Kanäle aller meiner Labelbands, die das möchten, im Vertragsgebiet und schütten auch an die GEMA aus.

Julian: Muss das Youtube Video monetarisiert werden, damit der fremde Komponist Tantiemen bekommt? Kann er andernfalls eine Löschung veranlassen, falls keine Genehmigung des Covers vorliegt?

Christian: Die Antwort ist ja. Deswegen prozessiert die GEMA ja auch schon seit Jahren mit Youtube, um eine angemessene Beteiligung der Urheber an den Einnahmen zu erreichen. Löschungsansprüche bestehen bei Urheberrechtsverletzungen dieser Art unabhängig von der monetären Auswertung.

– – – – – – – – – –

Am Ende ist und bleibt das Thema tatsächlich mit einem grauen Schleier behangen. Wer einen fremden Song nicht nur 1:1 nachspielt, sondern durch seine Eigeninterpretation die Voraussetzungen einer Bearbeitung erfüllt, sollte eine Genehmigung des Urhebers bzw. seines Vertreters einholen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Tatsächlich wird heute aber sehr viel drauf los gecovert, ohne dabei – mangels Aufklärung – die rechtlichen Aspekte zu beachten. Dies scheint bei vielen Musikern insbesondere auf Youtube gut zu gehen, dürfte aber bei genauerem Nachdenken hin und wieder schlaflose Nächte bereiten.

Vielen Dank noch einmal an Birgitt Schwanke, Carsten Collenbusch und Christian Koch für ihr schnelles Einspringen.

 

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Veröffentlicht unter interviews, Musikbusiness, rechtliches (keine beratung), songwriting | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , , | 7 Kommentare

Die Nächsten Schritte mit eigener Musik

Im ersten Teil des „Schritte“ Zweiteilers haben wir Möglichkeiten besprochen, mit Hilfe der ersten fertigen Songs Fans zu gewinnen, alles in Hinblick auf die spätere Veröffentlichung eines Albums. Diesmal gehen wir einen Schritt weiter und beleuchten den Aufbau von Kontakten zu Medienvertretern und Vertrieben sowie das Generieren von „Buzz“.

Hintergrund
Die beste Musik nutzt nichts, wenn sie nicht gehört wird. Folglich ist es wichtig, die frohe Botschaft einer Albumveröffentlichung über die gesamte Szene zu verbreiten. Social Media ist her natürlich ein guter Anfang, doch macht diese Art der Werbung lediglich einen Bruchteil aus. Es gibt tatsächlich viele Fans, die sich außerhalb dieser Netzwerke neu gewinnen und wie im ersten Teil beschrieben „herüberholen“ lassen.

Medienkontakte aufbauen
Ein Medienverteiler mit stilistisch relevanten Websites, Magazinen, Blogs und (online) Radios ist wichtig, um die Nachricht über das neue Album möglichst weit – aber immer zielgerichtet – zu verbreiten.

Je persönlicher die Kontakte sind, umso leichter wird es, eine Rezension oder auch ein Interview zu bekommen. Darum empfehle ich dringend, nicht wahllos Adressen zu sammeln, sondern die Betreiber bzw. die zuständigen Redakteure persönlich zu kontaktieren und vorab nach einem generellen Interesse an einem Bericht oder einer Rezension über das kommende Album zu fragen.

Hier sind die bereits existierenden ersten Songs wieder hilfreich, um den Medienvertretern einen ersten Eindruck zu vermitteln und obendrein die eigene Qualität unter Beweis zu stellen.

Welche Kontakte und wie viele?
Die großen Mainstreammedien sowie die führenden Publikationen der jeweiligen Stilecke werden in der Regel wenig Interesse an unbekannten Bands äußern. Doch jenseits des Mainstream gibt es zahlreiche Websites, Blogs und Radios, die sich obendrein auf ganz bestimmte Stilistiken spezialisieren.

Die Anzahl der zu bemusternden Medien variiert natürlich abhängig von der Größe der jeweiligen Stilrichtung. Wer sich (sprachbedingt) auf den deutschsprachigen Raum beschränkt, macht als Untergrundkämpfer mit 20 bis 50 Kontakten einen guten Start. Professionelle Promoter würden hier bei etwa 100 Kontakten beginnen.

Bei einer internationalen Bemusterung (die Musikszene ist weltweit vertreten!) dürfen es gerne noch einmal so viele Kontakte sein. Doch wie schon erwähnt sind die Stilnischen unterschiedlich groß, und so gibt es sicherlich mehr Websites und Blogs, die sich mit Death Metal befassen als solche, die sich dem Klezmer widmen.

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Vertriebskontakte aufbauen
Die Musik will verkauft werden. Neben den üblichen Outlets wie dem eigenen Webshop, Amazon und iTunes gibt es zahlreiche kleine, vor allem aber wieder stilistisch spezialisierte, Mailorder Shops, die sich um den physischen Verkauf, in einigen Fällen auch um den Großhandel kümmern. Underground Bands willkommen.

Solche Shops dienen nicht nur dem reinen Fulfillment, sie sind auch eine beliebte Anlaufstelle für hartgesottene Fans, um nach neuen Alben zu stöbern. Nicht zu vergessen, dass ein Fan aus Übersee lieber bei einem Shop in seinem Heimatland bestellt, um Versandzeiten und –kosten niedrig zu halten. Und dass die Fans ungesignter Musiker überwiegend Musikliebhaber sind und vorwiegend physische Tonträger kaufen, ist kein Geheimnis mehr.

Buzz generieren
Die Bemusterung der Medien, die Präsenz in relevanten Outlets sowie das Anheizen der Fans sind grundlegende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Albumveröffentlichung. Es werden neue, bisher unerreichte Interessenten angesprochen und eine Erwartungshaltung unter ihnen sowie den bereits bestehenden Fans erzeugt – welche dann am Tag X mit einem fertigen, hoffentlich hochwertigen Album befriedigt wird.

Wichtig ist hierbei die zeitliche Abstimmung aller Teile der Kampagne: Medien, Social Media und Newsletter müssen synchron auf den Tag X hinarbeiten. Um diesen Tag herum erfährt das neue Album die größtmögliche Aufmerksamkeit. So sollte es jedenfalls sein.
Wege gibt es viele. Dieser ist einer davon, der sich für Plattenfirmen, aber eben auch für sehr viele selbstvermarktende Musiker als der effektivste und effizienteste erwiesen hat.

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Erste Schritte mit eigener Musik

Die ersten Songs sind fertig aufgenommen – und dann? Wie geht man jetzt als Musiker vor, um irgendwann Geld damit zu verdienen? Wann ist der richtige Zeitpunkt für bestimmte Aktivitäten? Während es natürlich zu meinem Bedauern keine allgemeingültige Lösung gibt (sonst wären wir alle bereits Rockstars und dieser Blog würde sich um Geldvermehrung drehen), haben sich aber ein paar Dinge bei vielen selbstvermarktenden Musikern als nützlich und erfolgbringend herausgestellt.

Material
Um mit dem sinnvollen Aufbau eines Netzwerkes aus Fans, Medien- und Industrievertretern anzufangen erweisen sich natürlich ein oder zwei bereits fertige Songs als hilfreiches Werbe- und Beweismaterial. Schließlich mögen die angesprochenen Menschen ja auch wissen, wem sie sich anschließen. Ob man diese Songs dann per Soundcloud bereitstellt (bitte, bitte unbedingt die Geschäftsbedingungen lesen; einem Label würdet Ihr das wohl eher nicht unterschreiben) oder auf der eigenen Website – oder beidem – sei vorerst jedem selbst überlassen.

Wer natürlich zudem ein richtiges Musikvideo vorweisen kann, hat größere Chancen, mehr Menschen zu erreichen. Dies liegt daran, dass Videos generell mehr Aufmerksamkeit erzielen und bei dem Betrachter unweigerlich den Eindruck von Professionalität und Ernsthaftigkeit hervorrufen (schließlich scheinen die Musiker so stark an sich zu glauben, dass sie auch Mühe und Geld in ein Video investieren). Doch auch für die spätere Zusammenarbeit mit den Medien wird das Video von großem Nutzen sein, dazu später mehr.

Fangemeinde aufbauen
Für den Aufbau einer treuen – vor allem aber interessierten – Gefolgschaft ist es nie zu früh. Social Media kann hier, richtig genutzt, einen starken Beitrag leisten. Aus eigener Erfahrung mag ich behaupten, dass Fans nicht unbedingt nach Fans aussehen müssen. In meiner extrem imageträchtigen Glam Rock Szene erweisen sich Kerle mit wilden Frisuren, zerrissenen Jeans und Cowboystiefeln meist eher als Selbstdarsteller, während CD-kaufende Fans dagegen meist völlig unscheinbar wirken. Drum prüfe, wer sich bindet.

Beim direkten Versand von Freundschaftsanfragen sollte man also nicht das scharfe Mädel wählen, sondern Menschen, die zum Beispiel in genrespezifischen Gruppen Fotos ihrer neuen CD Käufe hochladen.

Facebook Gruppen sind leider oft schlecht moderiert und werden von oben bis unten mit „Schaut unser Video an“ Beiträgen zugepflastert. Die Nadel im Heuhaufen zu finden ist eine echte Herausforderung. Hat man aber endlich eine vernünftige Gruppe gefunden, sollte man darin aktiv mitwirken und sich dem Tempo der Gruppe ein wenig anpassen. Fachsimpeln, kommentieren, Genreklassiker vorstellen, mit Stolz Bilder von Raritäten posten – und dabei aber immer durchsickern lassen, dass man selbst auch Musik macht.

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Rapper Michael Richter erzählte dazu bei der letzten MusicBiz Madness Konferenz, dass er alle seine Fotos mit seinem Logo branded, damit er sich von der Masse abhebt und jeder sehen kann, dass es sich bei ihm um einen Musiker handelt.

Solche Gruppen können – und werden – äußerst nützlich, vor allem aber wirklich hilfsbereit sein, wenn dann später die Veröffentlichung eines Albums ansteht.

Fans „herüberholen“
Lediglich Verbindungen über soziale Netzwerke zu schaffen reicht leider nicht aus. Auch hier mag ich wieder Richter zitieren: „Alle Social Media Aktivitäten zielen letztendlich immer darauf ab, Fans dorthin zu leiten, wo ich Geld verdiene; also zu meinem Onlineshop oder wenigstens dem monetarisierten Youtube Kanal“.

Wer noch nichts zu verkaufen hat, darf sich seine Fans gerne „warmhalten“. Dazu eignet sich ein eigener Newsletter. Wenn ich von Newslettern spreche, meine ich wohlgemerkt keine Mailinglisten, die per Autoresponder nervige Sonderangebote verschicken. Vielmehr sollte der Newsletter dazu dienen, Fans regelmäßig (z.B. 14-tägig) zu unterhalten und zu informieren.

Die Herausforderung besteht darin, die Abonnenten bis zur Veröffentlichung eines neuen Albums bei Laune und bei der Stange zu halten, damit sie schließlich die Ankündigung des Albums nicht verpassen. Da es sich hierbei meist um lange Zeitspannen von sechs bis 12 Monaten handelt, sind wertvolle Inhalte sehr wichtig, um die Empfänger tatsächlich zum regelmäßigen Öffnen und Lesen der eMails zu bewegen.

Neue Abonnenten freuen sich natürlich über einen kleinen Anreiz in Form eines kostenlosen mp3s.

Fans unterhalten
Wer Musik macht, sollte dies auch immer wieder kommunizieren. Sprich, im Newsletter sowie auf Social Media Profilen sollte es eindeutig um Musik gehen: Fotos aus dem Studio, dem Proberaum oder von der Bühne; Berichte, Songtexte, Schnipsel von neuen Songs. Kommentare zu wichtigen nicht-musikalischen Themen mögen zwar hin und wieder relevant sein, sie sollten jedoch niemals vom Musikerdasein ablenken – sprich, ein Betrachter sollte stets auf Anhieb erkennen, dass man Musiker oder Teil einer Band ist.

 

Okay, an dieser Stelle machen wir heute einen Schnitt und vertagen den zweiten Teil, also die „zweiten Schritte“ auf den nächsten Artikel. Darin wird es dann um den Aufbau von Medienkontakten und Vertriebskontakten gehen sowie um das Generieren von „Buzz“.

 

Bis dahin viel Erfolg – Julian Angel

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